HDE-Konsumbarometer: Verbraucherstimmung auf Tiefstand

Pessimismus der Verbraucher nimmt zu

4. Mai 2020
von Börsenblatt
Die Corona-Krise und ihre Folgen wie Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit spiegeln sich auch im Konsumbarometer des Handelverbands Deutschland wider. Seit Beginn der Umfrage war die Verbraucherstimmung und Anschaffungsneigung der Konsumenten noch nie so niedrig.

Erst letzte Woche hat die Bundesagentur für Arbeit 10,1 Millionen Menschen in Kurzarbeit gemeldet – so viel wie noch nie. Die Zahlen schlagen sich auch in der Verbraucherstimmung nieder, wie der Handelsverband Deutschland in seiner monatlichen Umfrage festgestellt hat.

Ab dem 20. April durfte der Großteil des Einzelhandels wieder öffnen, dennoch „nimmt der Pessismismus der Verbraucher weiter zu“, so der HDE. „Alle Teilindikatoren des HDE-Konsumbarometers wie etwa die Anschaffungsneigung oder die Einkommenserwartungen gehen deutlich zurück.“ Die Kaufzurückhaltung der Verbraucher lasse sich vor allem auf den zunehmenden Unsicherheiten bei der Entwicklung des Arbeitsmarktes zurückführen, sodass die meisten Konsumenten bei Anschaffungen zurückhaltender agieren.

Der Handelsverband Deutschland geht davon aus, dass der private Konsum noch eine sehr lange Zeit von Zurückhaltung geprägt sei, auch wenn die Corona-Maßnahmen in ein paar Wochen größtenteils aufgehoben seien.

Um den privaten Konsum anzukurbeln, fordert der HDE Coronaschecks in Höhe von 500 für jeden Bürger.

Das HDE-Konsumbarometer erscheint monatlich und basiert auf einer Umfrage unter 2.000 Personen zur Anschaffungsneigung, Sparneigung, finanziellen Situation und anderen konsumrelevanten Faktoren. Es bildet nicht das aktuelle Verbraucherverhalten ab, sondern die erwartete Stimmung in den kommenden drei Monaten.