Helfer in der Corona-Krise

Buchhandelskunde verteilt Flyer und Plakate im Stadtteil

14. April 2020
von Börsenblatt
Im Lockdown erleben Buchhandlungen eine beispiellose Welle der Solidarität. So wie die Bücherstube Stolterfoht in Hamburg.

Dass Kunden "ihrer" Buchhandlung mit Bestellungen und Gutscheinen wirtschaftlich zur Seite stehen: Diese Erfahrung machen im Moment viele Sortimente. Ein Stammkunde der Bücherstube Stolterfoht in Hamburg ging noch einen Schritt weiter – weil er fürchtete, dass die Corona-Krise das Aus für die kleine Buchhandlung bedeuten könnte, die 2019 schon unter einer Baustelle vor der Haustür gelitten hatte.

Jedes Jahr schenkt der Hamburger seiner Freundin zum Geburtstag einen Band der Tucholsky-Gesamtausgabe, gekauft beim Inhaber der Bücherstube, Frank Bartling. Was ist ein Stadtteil ohne literarische Buchhandlung noch wert? Diese Frage stellte sich der Kunde - und handelte. Er ließ Plakate und Flyer drucken, die dazu aufrufen, das Geschäft trotz geschlossener Ladentür durch Bestellungen zu unterstützen. Danach verteilte er das Werbematerial im Stadtteil. Der Bücherstube an der Rothenbaumchaussee bescherte er damit Umsatz und auch einige neue Kunden. Ein weiterer Band der Tucholsky-Ausgabe scheint also für den nächsten Geburtstag gesichert zu sein.