www.lovelybooks.de ? Marktforschungsinstrument auch für Buchhändlerinnen?

3. Dezember 2007
von Börsenblatt
Seit Kurzem ist die neue, die redesignte, die funktionalere, die schlichtweg bessere Version der Buchgarage www.lovelybooks.de online und hej: die gefällt!
Technisch krabbeln wir zwar noch ein wenig unter Durchschnitt aber: die Mitgliederzahlen der Plattform steigen in Hunderterschritten und durch die neuen Dashboard- und Sortierfunktionen ist der Aufenthalt in der eigenen Onlinebibliothek kommunikativer und komfortabler geworden – lovelybooks wächst, die User werden immer glücklicher und es stellt sich die Frage: wer außer den Leseratten und Bücherwürmern hat noch was davon? Nun, die betreibende aboutbooks GmbH als hundertprozentige Tochter der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck wird zunächst einmal an die Adresse des Stuttgarter Mutterschiffes liefern: Userdaten, Favouritenlisten, bemerkenswerte Gruppenaktivitäten, Autorenfaibles – schlicht; Trends. Soweit so gut, das verrät uns auch schon das Impressum – wie aber wäre es, wenn auch Frau und Herr Buchhändler sich eben diesen wachsenden Nutzerstamm der Gern- und Vielleser einmal genauer ansehen? Ein Gespräch auf der jüngst ins Land gegangenen Buchmesse mit Buchhändlerin x aus y an der z ergab Folgendes: „Wenn ich gewusst hätte das es so was gibt“ (aha) „Das ist ja für uns von ganz besonderem Nutzen“ (ach so) „Was kann man denn da machen um das den Mitarbeitern beizubringen?“ (???) Kurzum: Die Dame aus dem Filialgeschäft war begeistert von diesem noch kleinen aber wachsenden, in seiner Aussagekraft damit stetig reifenden Portal und der grundsätzlichen Idee, eine webbasierte Landkarte gegenwärtiger Lesegewohnheiten als nebenbei auch noch unterhaltsames Instrument der Konsumentenbeobachtung = Marktforschung zu nutzen. Detailliert-ambitionierte Rezensionen, ein amazon-ähnliches Bewertungstool und eine Statusanzeige für den Besitzstand eines jeden Buches sind so aufschlussreiche Werkzeuge für die nicht bestsellerlisten-basierte Einschätzung des Potentiales von Büchern – es ist also kaum einzusehen, warum die Community, zweifelsfrei nicht aus Goodwill und Dünkelei gegründet, nicht gleichzeitig der Verlagsgruppe UND der serviceorientierten Buchhändlerin einen Gefallen tun soll – was wird gelesen, warum wird es gelesen und von wem, welche Argumentation wird für Güte oder Mangelhaftigkeit eines Werkes angeführt und warum lesen es andere trotzdem – welche wenn nicht diese Fragen gilt es sich zu stellen im stationären Buchhandel? Warum lovelybooks.de direkte „Kaufen“-Links zu amazon.de anbietet und trotzdem kein ketzerisches Machwerk wider den Buchhandel ist klären wir im nächsten Beitrag.