40.000 Besucher

BUCH WIEN endet mit Publikumsrekord

16. November 2015
von Börsenblatt
Zur BUCH WIEN 15, die am 15. November endete, kamen 40.000 Besucher − ein neuer Rekord, so die Veranstalter. Im Rahmen der Messe erhielt Doron Rabinovici den Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln.

Insgesamt gab es 450 Veranstaltungen und Aussteller aus 15 Nationen, die Tausende von Neuerscheinungen präsentierten − auf der Internationalen Buchmesse (12.−15. November) und der Lesefestwoche (9.−15. November). 40.000 Bücherfans sorgten in diesem Jahr für einen Besucherzuwachs und die zweite Lange Nacht der Bücher (11. November) zog ein noch unterschiedlicheres Publikum an, so das Fazit der der Veranstalter.

"Ich freue mich, dass wir heuer abermals eine Steigerung der Besucherzahlen verzeichnen konnten: Das zeugt von der Relevanz unserer Branche und dem Stellenwert des Buches. Unser Motto 'Literatur kennt keine Grenzen' wurde von den Mitwirkenden aufgegriffen und hat auf das gesamte Publikum ausgestrahlt. Vor dem Hintergrund unfassbarer terroristischer Anschläge in Europa hat der Schwerpunkt für interkulturellen Dialog auf der BUCH WIEN seine Notwendigkeit verdeutlicht", erklärt Benedikt Föger, Präsident des Hauptverbands des Österreichischen Buchhandels.

Die Messe sei aus dem Wiener Kulturkalender nicht mehr wegzudenken, so Programmdirektor Günter Günter Kaindlstorfer: "Wir sind jetzt da angekommen, wo wir immer hinwollten."

Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels an Doron Rabinovici

Der Historiker und Schriftsteller Doron Rabinovici erhielt im Rahmen der Messe am vergangenen Freitag (13. November) den Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln 2015. Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert.

In der Jurybegründung heißt es: "Ob als gewitzter Erzähler oder als akribischer Historiker, als Schöpfer des bewegenden Theaterprojekts 'Die letzten Zeugen' oder als scharfzüngiger Publizist − Doron Rabinovici hat sich der Aufklärung und der Dialektik von Vergessen und Erinnern verschrieben. Sein präziser Blick, sein Sprachwitz und sein Hang zur Zuspitzung, die seine Essays ebenso prägen wie seine Romane, sind dabei nie auf die billige Pointe orientiert, sondern dienen der Differenzierung und Reflexion. Dass Toleranz nicht bloß eine Denkweise, sondern auch eine konkrete Handlungsanleitung ist, beweist der engagierte Citoyen Doron Rabinovici, der zuverlässig dort zu finden ist, wo es um Solidarität und Menschlichkeit statt Hass und Verhetzung geht."

Doron Rabinovici, geboren 1961 in Tel Aviv, ist in Wien aufgewachsen. Sein Werk umfasst Kurzgeschichten, Romane und wissenschaftliche Beiträge. In Österreich hat er immer wieder prominent Position gegen Rassismus und Antisemitismus bezogen. Für seine Arbeiten wurde er vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Preis der Stadt Wien für Publizistik (2000), dem Jean-Améry-Preis für Essayistik (2002), dem Willy und Helga Verkauf-Verlon Preis für österreichische antifaschistische Publizistik (2007) und mit dem Anton Wildgans-Preis (2011). Zuletzt erschien von ihm 2010 der Roman "Andernorts" im Suhrkamp Verlag.

Der Ehrenpreis wird vom Hauptverband des Österreichischen Buchhandels (HVB) und dem Fachverband Buch- und Medienwirtschaft der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) gemeinsam verliehen.