Übersetzerpreise der Ledig-Rowohlt Stiftung 2014

Das Gewinnertrio: Abarbanell, Berf und Weidner

6. Juli 2015
von Börsenblatt
Die Heinrich Maria Ledig-Rowohlt Stiftung in Berlin meldet die Gewinner ihrer Übersetzerpreise 2014: Der Hauptpreis geht an Bettina Abarbanell, weitere Auszeichnungen erhalten Paul Berf und Stefan Weidner. Die Preise werden auf der Frankfurter Buchmesse im Oktober überreicht.

Bettina Abarbanell erhält laut Mitteilung der Stiftung den mit 15.000 Euro dotierten Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis − für ihre herausragenden Übersetzungen aus dem Englischen, vor allem von Jonathan Franzen und Denis Johnson. Diese sind, so die Stiftung, "bei höchstem Genauigkeitsgrad und sprachlichem Raffinement von bestechender Lesbarkeit". 

Paul Berf wird mit dem Jane Scatcherd-Preis (10.000 Euro) ausgezeichnet − für seine kongeniale Übersetzung des Romanprojekts des norwegischen Autors Karl Ove Knausgård (auf Deutsch im Luchterhand Literaturverlag: "Sterben"; "Spielen"; "Lieben"; "Leben"). Für seinen monumentalen Autobiografie-Roman habe der Autor einen ganz eigenen Ton und schnörkellosen Stil gefunden. "Berfs Übertragung ins Deutsche berücksichtigt dies auf hervorragende Weise und wird hierdurch zur deutschen Stimme des Autors", urteilt die Stiftung.  

Der Paul Scheerbart-Preis (5.000 Euro) geht 2014 an Stefan Weidner. In kraftvoller, dann wieder zarter Sprache erschließe Weidner die Lyrik des Syrers Adonis und damit das Land der arabischen Dichtung. "Mit seinen Übertragungen von kunstvoller Schönheit", so die Stiftung, "ist der Übersetzer ein wahrhaftiger Mittler zwischen den Kulturen."