Übersetzerstreit

Schmidt-Henkel weist Verlegerkritik zurück

16. Januar 2015
von Börsenblatt
Die Antwort der Übersetzer kam prompt: Nachdem am Donnerstag eine Reihe von Publikumsverlagen dem Verband der Übersetzer (VdÜ) in einem offenen Brief vorgeworfen hatten, die mit dem Hanser-Verlag vereinbarten Vergütungsregeln für Übersetzerhonorare wider besseres Wissen als allgemeinverbindlich zu behaupten, nimmt heute der VdÜ-Vorsitzende Hinrich Schmidt-Henkel Stellung.

Ihm liege "der heiße Brief aus München" persönlich bisher nicht einmal vor. Die Kritik der Verleger weist Schmidt-Henkel zurück: "Die gemeinsamen Vergütungsregeln, die wir mit einer Gruppe von Verlagen ausgehandelt haben, sind die einzigen, die wir aushandeln konnten", argumentiert er – und gibt den "Schwarzen Peter" zurück an die Publikumsverlage: "Andere Verlage wollten nicht verhandeln." Es könne niemanden überraschen, so der VdÜ-Chef weiter, dass Übersetzer nun, da es gemeinsame Vergütungsregeln "im Sinne des Urhebervertragsrechts" gebe, versuchten, ihre Anwendung einzuklagen.

Am Ende seiner kurzen schriftlichen Stellungnahme zeigt sich Schmidt-Henkel immerhin verhandlungsbereit: "Falls der offene Brief zwischen den Zeilen sagen soll, die Verlage sind doch an einer Einigung interessiert, dann ist mir eine geeignete Form der Kontaktaufnahme jederzeit willkommen."