Christine Nöstlinger ist tot

"Wir trauern um unsere großartige, warmherzige und ihrer Gesinnung stets treu gebliebene Autorin", schreibt der Residenz Verlag auf seiner Website. Christine Nöstlinger wurde am 3. Oktober 1936 in Wien geboren. Sie lebte als freie Schriftstellerin abwechselnd in Wien und im Waldviertel. Sie studierte Gebrauchsgrafik an der Akademie für Angewandte Kunst und schrieb zunächst für Tageszeitungen, Magazine und den ORF. 1970 kam ihr erstes Kinderbuch "Die feuerrote Friederike" (Jugend & Volk) heraus, das sie auch selbst illustrierte. Ihre Kinder- und Jugendbücher sind weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt, so ihr Verlag weiter, sie schrieb aber auch für Erwachsene, für Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen.

Nöstlinger hat über 150 Bücher geschrieben, darunter "Die feuerrote Friederike", "Wir pfeifen auf den Gurkenkönig", "Maikäfer flieg!", "Gretchen Sackmeier", "Konrad oder das Kind aus der Konservenbüchse" oder die Serie "Geschichten vom Franz". Ihre Bücher wurden in 30 Sprachen übersetzt und zum Teil verfilmt. Hark Bohm etwa führte 1974 bei "Wir pfeifen auf den Gurkenkönig" Regie, und zuletzt drehte Mirjam Unger 2016 "Maikäfer flieg".

Das Werk von Nöstlinger wurde international vielfach ausgezeichnet: Sie war die erste Trägerin des Astrid-Lindgren-Preises (2011) und erhielt den Andersen Award. Hinzu kamen zahlreiche weitere Preise, darunter der Deutsche Jugendliteraturpreis (1973; für "Wir pfeifen auf den Gurkenkönig"), der Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten CORINE für ihr Lebenswerk (2011), das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (2011; siehe Archiv), der Bruno-Kreisky-Preis für ihr publizistisches Gesamtwerk (2012), der Lebenswerk-Preis des Bundesministeriums für Gesundheit und Frauen (2016).

Zuletzt ist bei Residenz von ihr erschienen: "Glück ist was für Augenblicke. Erinnerungen" (2013).