In der Begründung der Jury heißt es: "Ihr erzieherisches Ziel verfehlende Strategien, kuriose Einbildungen oder Sinnestäuschungen, folgenschwere üble Nachreden, Intrigen und Heucheleien − darum geht es in den teils phantastisch-ironischen, teils bitter die (adels)gesellschaftlichen Umgangsformen kritisierenden Erzählungen, die der hochgebildete und vielseitig begabte Fürst Vladimir Odoevskij während der 1830er Jahre verfasst hat − sozusagen im Schatten der großen mit ihm befreundeten Generationsgenossen Puschkin und Gogol." Für den Band habe der Übersetzter Peter Urban sieben der auch formal abwechslungsreichen Stücke ausgewählt − und neu oder erstmals ins Deutsche gebracht. "Es war das letzte seiner Projekte, das er noch hat realisieren können", so die Jury. "Auch in dankbarer Erinnerung an ihn, den großen Kenner und Vermittler russischer Literatur, sei 'Der schwarze Handschuh' zu entdeckender Lektüre empfohlen."