Praktiker aus den verschiedensten Sparten stehen den rund 100 Teilnehmern Rede und Antwort.
"Löchert uns mit euren Fragen!", so das Plädoyer der mehr als 20 Referenten aus den verschiedenen Bereichen der Buchbranche. Verteilt über die drei Schiffsdecks, finden sich die Teilnehmer/innen an den Expertentischen zusammen. "Wie gründet man denn einen Verlag?", lautet zum Beispiel die Einstiegsfrage zur Gesprächsrunde mit Lars Birken-Bertsch vom jungen Münchner Blumenbar Verlag. Anschließend erzählt er von den Anfängen des Verlags im eigenen Wohnzimmer, vom Besuch der Frankfurter Buchmesse mit dem ersten eigenen Buch, der Profilbildung, aber auch von Existenzproblemen und -ängsten.
Auch Fragen die Ausbildung und den Berufseinstieg betreffend können hier kompetent beantwortet werden. "Mache ich nach der Ausbildung noch ein Studium?" Diese Frage stellen sich hier viele ...Weshalb wir unter www.boersenblatt.net/321193/ die Vertreter von vier buchwissenschaftlichen Studiengängen zu Wort kommen lassen wollen.
Am Nachmittag gab es eine große Fragenrunde - hier einige Auszüge:
Wie häufig führen Sie Konditionengespräche? Die Antworten fielen unterschiedlich aus. Bei einigen Häusern ist es kein großes Thema, bei anderen schon.
Beabsichtigen Sie Preiserhöhungen? »Ja, und wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich Erhöhung nicht nachteilig auf den Titelverkauf auswirken«, sagt Joachim Rau von Travel House Media. Auch Jens-Peter Arndt von Callwey bejahte, »aber der Kunde muss auch das Gefühl bekommen, dass es das Buch wert ist.«
Ist ein Studium für ein Lektorat erforderlich? Ja, meinte Kirsten Adler (Droemer/Knaur), wobei die Fachrichtungen eigentlich egal seien. »Auch Orchideenfächer sind nicht schlecht«, urteilte Jana de Blank (Oldenbourg), »und Teamfähigkeit und Kontaktfreudigkeit sind unabdingbar.«
Das persönliche Gespräch sei allemal wichtiger als eine noch so perfekte Versorgung der Journalisten mit digitalen Inhalten, waren sich die Pressesprecher Britta Kierdorf (ArsEdition) und Stefanie Frühauf (Piper) einig.
»Auch als ausgebildete Buchhänler sind Sie in einem Verlag gern gesehen«, machte Kristian Lüpfert vom WRS Verlag den angehenden Sortimentern Mut. »Und im Online-Marketing tun sich viele neue Möglichkeiten auf. Im Vertrieb wiederum zählen die Verkaufseigenschaften, dafür ist definitiv ein Studium nicht die Voraussetzung.« Generell, so schränkte Personalagentin Sabine Dörrich ein, sind Realschulabsolventen aber eher die Ausnahme, auch wenn Ausnahmen und besonderes Engagement die Regel bestätigten. Auch ein längeres Praktikum sei besser als viele kurze.