Albrecht-Lempp-Stipendium für Justyna Bargielska und Armin Senser

Dichten in Krakau oder Berlin

6. Juli 2015
von Börsenblatt
Justyna Bargielska und Armin Senser sind die ersten Preisträger des neuen Albrecht-Lempp-Stipendiums, das von der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, dem Polnischen Buchinstitut und dem Literarischen Colloquium Berlin (LCB) ins Leben gerufen wurde. Die Stipendien ermöglichen einen einmonatigen Aufenthalt in Berlin beziehungsweise Krakau.

Die polnische Autorin Justyna Bargielska erhält ein Aufenthaltsstipendium im Literarischen Colloquium Berlin, und dem in Berlin lebenden Schweizer Autor Armin Senser wird ein Arbeitsaufenthalt in Krakau ermöglicht, teilt das LCB mit.

Justyna Bargielska (geb. 1977) hat vier Gedichtbände veröffentlicht, die sie auf einen Schlag zu einer der anerkanntesten Dichterinnen ihrer Generation gemacht haben. Auch zwei ihrer Romane wurden in Polen herausgegeben (Obsoletki, Małe lisy). Während des Aufenthalts im LCB wird sie die Arbeit an ihrem neuen Buch fortsetzen.

Armin Senser (geb. 1964) lebt seit vielen Jahren in Berlin. Vier seiner Bücher wurden im Carl Hanser Verlag herausgegeben. "Grosses Erwachen" erschien auch in polnischer Sprache. In Krakau will er seine polnischen Leser treffen und an seinem neuen Gedichtband arbeiten. Er war Stipendiat verschiedener Literaturinstitutionen (u.a. Ledig House/New York) und gewann zahlreiche Literaturpreise.

Aus Polen und Deutschland wurden 50 Bewerbungen von Schriftstellern und Übersetzern eingesendet. Die Jury setzte sich aus den Vertretern der Stifter des Stipendiums zusammen. Das Albrecht-Lempp-Stipendium richtet sich an deutsche und polnische Schriftsteller sowie an deutsche Literaturübersetzer aus dem Polnischen und polnische Literaturübersetzer aus dem Deutschen.

Das Programm besteht aus zwei Stipendien pro Jahr für einen jeweils einmonatigen Aufenthalt im anderen Land: In Krakau und im Literarischen Colloquium Berlin.

Der Preis wurde nach dem Übersetzer Albrecht Lempp (1953−2012) benannt, der über viele Jahre die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit leitete. Als Mitbegründer des Polnischen Buchinstituts habe er neue Standards in der auswärtigen polnischen Kulturpolitik und Literaturvermittlung gesetzt. Für seine Verdienste wurde er mit dem Transatlantyk-Preis ausgezeichnet.