Kulturhistoriker Hermann Glaser gestorben

Als Kulturdezernent der Stadt Nürnberg und Autor zahlreicher Bücher und Aufsätze habe Glaser einen lebenslangen Kampf für die Kultur geführt, würdigt der Allitera Verlag den Verstorbenen. Am 28. August wäre Glaser 90 Jahre alt geworden.

Hermann Glaser, geboren 1928 in Nürnberg, studierte 1947 bis 1952 Germanistik, Anglistik, Geschichte und Philosophie in Erlangen und Bristol. Nach der Promotion 1952 legte er das Lehramtsexamen ab und trat in den Schuldienst ein. Von 1964 bis 1990 arbeitete Glaser als Schul- und Kulturdezernent der Stadt Nürnberg. Er ist Autor zahlreicher Bücher und Aufsätze zu pädagogischen, sozialwissenschaftlichen, kulturgeschichtlichen und kulturpolitischen Themen. Hermann Glaser wurde mit dem Waldemar-von-Knoeringen-Preis, dem Schubart-Literatur-Preis und dem Großen Kulturpreis der Stadt Nürnberg ausgezeichnet.

Im Allitera Verlag veröffentlichte Hermann Glaser im Jahr 2014, kurz vor Erlöschung der Urheberrechte an Hitlers Programmschrift "Mein Kampf", eine mentalitätsgeschichtliche Auseinandersetzung mit diesem Machwerk unter dem Titel "Adolf Hitlers Hetzschrift". Er schaltete sich damit in die Debatte um den künftigen Umgang mit Hitlers Gedankengut ein. Glaser war gegen eine Gesamtausgabe des Hetzwerks – wenn auch kommentiert – da "zur Entlarvung des Pamphlets" auch Ausschnitte genügten, so der Allitera Verlag.