Antiquariat

Hauff & Auvermann hört auf

12. Oktober 2015
von Börsenblatt
Das Berliner Buch- und Kunstauktionshaus Hauff & Auvermann stellt zum Jahresende seinen Geschäftsbetrieb ein. Herbstauktion am 30. und 31. Oktober wird durchgeführt wie geplant.

In einer E-Mail des Auktionshauses heißt es: "Nach 25 Jahren Tätigkeit in Berlin entschließt sich das Auktionshaus mit Bedauern, seinen Betrieb zum Jahresende einzustellen. Cornelius Hauff wird in den wohlverdienten Ruhestand gehen, Dirk Auvermann wird sich anderweitig orientieren."

Auch Teile der umfangreichen Handbibliothek von Hauff & Auvermann werden im Katalog der Oktober-Auktion angeboten, die regulär durchgeführt wird (siehe den Link unten).

Das Auktionshaus wurde im Frühjahr 1990 von Hans-Joachim Jeschke und Wilfried Richter gegründet. Richter schied bereits Ende 1991 wieder aus, an seine Stelle traten als Mitgesellschafter Bernhard Blanke und Cornelius Hauff. Später firmierte man unter anderem unter Jeschke, Meinke & Hauff, Jeschke, Greve & Hauff sowie Jeschke, Hauff & Auvermann.

Herbert Meinke, Gesellschafter seit 1994, hat in einem Nachruf auf den im Dezember 2011 verstorbenen Kollegen Werner Greve festgehalten: "Als ich zum Jahr 2000 aus vielerlei Gründen das Auktionshaus verließ, wurde Werner mein Nachfolger und ich muss neidlos anerkennen, dass er meine Arbeit besser fortsetzte, als ich es je gekonnt hätte. Von Anfang an stieg er mit größter Energie in das Geschäft ein, denn er erkannte, dass der Erfolg eines Auktionshauses von der Akquise abhängig ist. Dieser Arbeit widmete er sich mit voller Kraft, teils bis zum Rand der Erschöpfung. Wieder und wieder telefonierte er den Büchern hinterher und fuhr kreuz und quer durch das Land. So machte das Auktionshaus mit ihm und durch ihn einen großen Schritt nach vorn und stieg in die Spitzengruppe der deutschen Auktionshäuser auf, was bei anderen Häusern durchaus Unruhe auszulösen schien. Wenn Werner etwas anpackte, machte er es mit aller Energie und konnte dabei auch hart sein – gegen sich und gegen andere." (AdA NF 10, 2012, Nr. 1, S. 57)

Werner Greve trat seinen Anteil an dem Auktionshaus 2005 aus gesundheitlichen Gründen an Dirk Auvermann ab. 2008 trennten sich dann die Wege von Hans-Joachim Jeschke auf der einen und Cornelius Hauff und Dirk Auvermann auf der anderen Seite (siehe die entsprechende Berichterstattung hier; zugleich handelt es sich um einen Klassiker "alter Kommentarkultur" auf boersenblatt.net ...). Seit Frühjahr 2014 konkurriert das von den beiden früheren Hauff & Auvermann-Mitarbeitern Harald Stucke und Dieter van Reimersdahl zusammen mit dem Kuchenheimer Kollegen Manfred Nosbüsch gegründete Auktionshaus Nosbüsch & Stucke auf dem hartumkämpften Berliner Markt für die Versteigerung wertvoller und seltener antiquarischer Bücher.