Antiquariat

Gut angekommen am neuen Standort

21. Oktober 2015
von Börsenblatt
Ein Kurzbericht von der 11. Frankfurter Antiquariatsmesse in der Frankfurter Buchmesse, die am Sonntagabend nach fünftägiger Dauer zu Ende ging.

46 Aussteller aus Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich, den Niederlanden, Schweden und den USA – die 11. Frankfurter Antiquariatsmesse war in diesem Jahr erstmals in Halle 4.1 der Frankfurter Buchmesse platziert. In unmittelbarer Umgebung hatten zahlreiche Pressendrucker und auch Einrichtungen wie das Mainzer Gutenberg-Museum ihre Stände. Es handelte sich um den sechsten Standort der Frankfurter Antiquariatsmesse seit ihrem Start im Oktober 2005; 2012, 2013 und 2014 hatte man eine Fläche in der diesmal anders belegten Halle 6.0 genutzt.

Einen neuen Besitzer fand bereits am Eröffnungstag das einzige bekannte Exemplar der kleinen Ausgabe der "Kinder- und Haus-Märchen" der Brüder Grimm, erschienen 1825 in Berlin (8.000 Euro; Antiquariat Dr. Torsten Sander, Dresden). Nachfrage bestand unter anderem auch nach Autographen von Heinrich Mann und Arthur Schnitzler sowie nach Widmungsexemplaren von Autoren wie Thomas Bernhard und Hermann Hesse.

Messeorganisator Detlef Thursch (abooks.de, Lissendorf) äußerte zum Erfolg der Veranstaltung: "Der neue Standort wurde von fast allen Ausstellern als positiv bewertet. Wir hatten am Wochenende deutlich mehr Besucher als in der Halle 6.0. Einziger Nachteil war ein leichter Rückgang bei den ausländischen Besuchern. Natürlich waren nicht alle Kollegen mit dem wirtschaftlichen Ausgang der Messe zufrieden, so konnten zwei Ausstellern gar nichts verkaufen. Im Schnitt war es aber eine sehr erfolgreiche Messe. Besonders erfreulich war der gute Zuspruch bei neuen Ausstellern. Dr. Torsten Sander aus Dresden konstatierte eine sehr belebte Messe mit guten Verkäufen. Völlig begeistert war Michael Schleicher, der bisher am Hamburger Antiquariatstag und in Ludwigsburg ausgestellt hatte, über die guten Verkäufe und die Kontakte zu internationalen Neukunden. Die Asien-Spezialistin Charlotte Du Rietz konnte zwar kaum Umsatz verzeichnen, hat aber Kunden von der Messe in Hongkong getroffen und zeigte sich ebenfalls äußerst zufrieden über die Kontakte zu neuen Kunden."

Detlef Thurschs persönliches Fazit: "Umzug gelungen. Wirtschaftlich hat es gestimmt. Frankfurt ist die Antiquariatsmesse in Deutschland für Kontakte zu internationalen Neukunden." Dennoch dürfte der Attraktivitätsabstand Frankfurts zur Doppelantiquariatsmesse in Ludwigsburg und Stuttgart, wo rund dreimal so viele Aussteller zusammenkommen, in diesem Jahr kaum kleiner geworden sein.

Ein ausführlicher Messebericht folgt in Heft 6/2015 der Zeitschrift "Aus dem Antiquariat".

Die 12. Frankfurter Antiquariatsmesse findet vom 19. bis 23. Oktober 2016 statt.