Antiquariat

Twitter für Antiquariatsbuchhändler

2. Januar 2009
von Börsenblatt
In den Vereinigten Staaten von Amerika nutzen zum Beispiel Antiquare wie Brian Cassidy, Ian Kahn, Michael Lieberman und Garrett Scott die Dienste von Twitter. Hierzulande ist die Seite noch nicht richtig angekommen.
Twitter (www.twitter.com) erlaubt es, knapp gesagt, angemeldeten Nutzern, kurze Nachrichten (max. 140 Zeichen) online oder per Handy abzusetzen und damit rasch ein eigenes Micro-Weblog aufzubauen. Auch die Kommunikation der Twitter-Nutzer untereinander ist einfach; man kann außerdem "Follower" anderer Beiträger werden oder die "Public Timeline" lesen. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" schrieb vor wenigen Tagen: "Neben Facebook gehört der Micro-Bloggingdienst Twitter zu den supercoolen Unternehmen, die so angesagt sind, dass sie sich um das Geldverdienen scheinbar keine Sorgen machen müssen. Twitter könnte 2009 den Sprung in den Massenmarkt schaffen und damit andere Kommunikationsformen verdrängen. Die E-Mail ist sowieso für die Generation Ü 40, aber auch Instant-Messaging oder soziale Netzwerke könnten unter Twitter leiden." Die genannten amerikanischen Kollegen – die dem großen und bedeutenden Antiquariatsverband ABAA angehören – verwenden Twitter unterschiedlich. Lieberman betreibt eine "Hall of Shame" (www.twitter.com/HallofShame), die schlechte oder kuriose Buchbeschreibungen aus dem Netz versammelt. Garrett Scotts Auftritt als "bibliophagist" (www.twitter.com/bibliophagist) ist viel persönlicher; neben dem buchhändlerischen Alltag stehen etwa auch Berichte über den eigenen Gesundheitszustand. Ähnlich ist es bei Kahn (www.twitter.com/LuxMentis) und Cassidy (www.twitter.com/briancassidy), auch wenn hier während der Feiertage ebenfalls das Private überwog. Die Teilnahme an Twitter ist kostenlos und kann jederzeit beendet werden (auch einzelne Einträge lassen sich manuell löschen). Wir haben über die Feiertage einen Twitter-Account eröffnet, der seit kurzem unter dem Namen "Philobiblos" läuft (siehe Link unten). Devise: Ausprobieren, wofür sich die Seite einsetzen lässt. Hierzu der Kommentar eines Kollegen aus Berlin: "Wie schaffen Sie das nur? Abgesehen davon, daß die Twitter-Oberfläche typisch häßlich Netz ist, das ist ja noch schlimmer als Telephon, wie kommt man dann noch zum konzentrierten Arbeiten???" Gibt es hierzulande Antiquare, die Twitter regelmäßig nutzen? Wir haben bislang keine gefunden (von zwei, drei Ausnahmen abgesehen, die aber praktisch nicht zählen). Und wofür ließe sich der Dienst, vielleicht verknüpft mit der eigenen Website, sinnvoll einsetzen? Wir sind für jeden Hinweis dankbar!