Antiquariat

Varia Antiquaria 35

15. Mai 2011
von Börsenblatt
Manuskripte in seltenen Ausgaben, Trauriges von einer Nürnberger Antiquarin und andere Netzfunde. Neuigkeiten für Antiquare und Büchersammler.

Das vor allem für die biografische Recherche nützliche Wissenschaftsportal b2i bietet unter anderem auch eine "Sammlung qualitätsgeprüfter Internet-Ressourcen für die Buch-, Bibliotheks- und Informationswissenschaften". Wer dort in der einfachen Suche den Begriff "Antiquariat" eingibt, erhält momentan 62 Treffer angezeigt. Die Anzahl der nicht mehr aktuellen Einträge ist allerdings überraschend hoch: das Verzeichnis der Antiquariate, "die Mitglieder im traditionsreichen Börsenverein des Deutschen Buchhandels sind", ist seit einer Reihe von Jahren umgezogen (und zwar hierhin). Welchen tieferen Sinn ergibt es, auf die früher einmal populäre Adresse http://forum.antiquariat.biz ("Diskussionsforum zum Antiquariatsbuchhandel, insbesondere Fragen zur Preisgestaltung antiquarisch gehandelter Bücher") zu verweisen?

Das GIAQ-Verkaufsportal firmiert bei b2i noch als Prolibri.de, die ILAB-Website wird mit einer wirklich raren Beschreibung vorgestellt: "Die Internationale Liga der Antiquare ist ein globales Netzwerk für diesen raren Buchhandelsbereich. Diese Website ist praktisch für Leute, die Bücher, Manuskripte, Autografien und Graphiken in seltenen und außergewöhnlichen Ausgaben suchen. ILAB-Händler bieten ein breites Spektrum der besten Bücher, genau beschrieben und zu professionellen Preisen, von der Erfindung des Buchdrucks bis zum 21. Jahrhundert, in allen Interessensbereichen, in allen Spezialgebieten."

Immerhin kennt b2i Rainer Friedrich Meyers schönes "Buchwörterbuch".

Traurig stimmt ein Artikel von Gabi Eisenack über die Nürnberger Buchhändlerin und Antiquarin Godela Grauer, die Ende April ihr Ladengeschäft schließen musste und im Augenblick vor einer unsicheren beruflichen und persönlichen Zukunft steht ("Mein Leben fliegt auseinander").

Für boersenblatt.net-Leser in der Schweiz ist möglicherweise der Hinweis von Interesse, dass die kürzlich erschienene Festschrift zum 100. Geburtstag der Maximilian-Gesellschaft e. V. für alte und neue Buchkunst jetzt von einem Züricher Antiquar im ZVAB (und bei Abebooks) angeboten wird, wenn auch mit einer tippfehlergespickten Beschreibung.