Antiquariat

Varia Antiquaria 42

19. Juni 2011
von Börsenblatt
Warum nicht mal Anti-Atomkraftbücher sammeln? Weitere Anmeldungen zum Hamburger Antiquariatstag im September und Google in Wien. Neuigkeiten für Antiquare und Büchersammler.

Ein neues Sammelgebiet? Auf der Startseite des "Zentralen Verzeichnisses Antiquarischer Bücher" (ZVAB) wird gegenwärtig das Thema "Anti-Atomkraft" beworben (mit einem etwas kuriosen Rechenfehler gleich am Anfang): "Vor 40 Jahren begann die Zeit der Atomkraftwerke in Deutschland. Am 17. Juni 1961 wurde der erste Strom aus Kernkraft in das öffentliche Netz eingespeist - er stammte aus dem Kernkraftwerk in Kahl am Main. Am 16. Juni 2011 endet das dreimonatige Moratorium für die Laufzeitverlängerung von Kernkraftwerken der Bundesregierung - der Ausstieg aus der Kernenergie ist jetzt beschlossene Sache. Nach fast genau 40 Jahren wurde das Ende der Kernenergie in Deutschland eingeläutet, die mit dem Kernkraftwerk Kahl begann und mit großen Hoffnungen auf eine saubere, effiziente und billige Stromquelle verbunden war."

Der von Frauke Luckwaldt veranstaltete "Hanseatische Antiquariatstag" am 25. September, auf den hier bereits hingewiesen wurde, zählt inzwischen 25 angemeldete Aussteller (aktuelle Ausstellerliste vom 17. Juni), zuletzt sind zwei Berliner Antiquariate hinzugekommen.

Gestern feierte Herbert Meinke, seit 1981 Antiquar in Berlin und bis 2000 Teilhaber eines Berliner Auktionshauses, seinen 60. Geburtstag. 2001 erschien in "Aus dem Antiquariat" sein aus der Rückschau hellsichtig wirkender Aufsatz "Revolte im Internet". Die Gegenwart der Branche sieht Meinke eher düster, siehe seine "Schmähschrift" "Antiquariatsbuchhandel auf verlorenem Posten?" von 2010.

"Der Standard" befasst sich in einem lesenswerten Meinungsbeitrag von Klaus Zeyringer ("Google scannt Kakanien") mit den Umbrüchen in der Bibliotheksbenutzung. Im Mittelpunkt der Polemik steht die Österreichische Nationalbibliothek, die zurzeit in Kooperation mit Google einen Teil ihrer Bestände digitalisiert. Ausdrücklich hingewiesen sei auf die Kommentare.

Zum biografischen Handbuch von Ernst Fischer zur Emigration von Verlegern, Buchhändlern und Antiquaren, im Januar 2011 erschienen, liegt eine weitere, von Josef Pauser verfasste Besprechung online vor, die besonders die Bedeutung dieser Publikation für die österreichische Buchhandels- und Verlagsgeschichte hervorhebt.