Antiquariat

Antiquariatstag in Barmbek

18. November 2012
von Börsenblatt
Kein quod libet-Ersatz, aber eine professionell durchgeführte und gut besuchte Verkaufsveranstaltung auf mittlerem Angebotsniveau. Vor anderthalb Stunden ging der 1. Hamburger Antiquariatstag zu Ende.

Vor drei Jahren, im Herbst 2009, fand die letzte Hamburger Antiquariatsmesse quod libet statt, organisiert von Luckwaldt Messen. Seitdem war die Situation in Hamburg gewissermaßen ungeklärt, geprägt von Ankündigungen und anschließenden Absagen. Der Versuch von Frauke Luckwaldt, einen reduzierten Anschluss an die quod libet in Form einer eintägigen Verkaufsveranstaltung in einem Innenstadt-Hotel auf die Beine zu stellen, scheiterte; es blieb bei einem, nicht sehr erfolgreichen Durchlauf. Im Altonaer Museum gibt es dagegen seit einigen Jahren die zweitägigen, von Hamburger Antiquaren ins Leben gerufenen "Altonaer Büchertage" (in diesem Jahr am Wochenende 8./9. Dezember).

Immerhin rund 30 Aussteller aus Deutschland, den Niederlanden, Dänemark und Schweden beteiligten sich nun am ersten von Detlef Thursch (abooks.de, Lissendorf) ausgerichteten Hamburger Antiquariatstag im Museum der Arbeit im Stadtteil Barmbek (angesichts der niedrigen Standkosten in Höhe von lediglich 270 Euro hätte man noch einige einheimische Kollegen mehr erwartet). Die Veranstaltung stieß bis in den Nachmittag hinein auf regen Publikumszuspruch. Auch einige einkaufende Händler von außerhalb (z. B. aus Berlin) waren als Besucher zu sehen – die terminliche Verbindung mit den Hamburger Herbstauktionen zahlte sich offenbar zumindest im Kleinen aus.

Ob die Teilnahme am Hamburger Antiquariatstag für die Mehrheit der Aussteller in wirtschaftlicher Hinsicht erfolgreich war – das fällt schwer zu sagen. Die meisten befragten Aussteller äußerten sich zu diesem Thema eher zurückhaltend, wenn auch nicht unzufrieden. Jedenfalls war das ganze Ambiente in den klaren und modern gestalteten, wenn auch vielleicht nicht ganz optimal ausgeleuchteten Museumsräumlichkeiten in Barmbek eine gute Werbung für das Antiquariat in der Hansestadt und darüber hinaus. Lediglich die Beschilderung des Zugangs zum ersten Stockwerk, in dem der Antiquariatstag eine ehemalige Fabriketage belegte, ist verbesserungsfähig.

Ein zweiter Hamburger Antiquariatstag ist nach Auskunft von Veranstalter Detlef Thursch für den November 2013 geplant (sofern genügend Ausstelleranmeldungen vorliegen), dann wieder terminlich eingepasst in die Vorbesichtigungen und Versteigerungen der drei Hamburger Auktionshäuser Hauswedell & Nolte, Ketterer Kunst und Christian Hesse.