Antiquariat

Verband Deutscher Antiquare: Handbuch 2015/2016

29. Januar 2015
von Börsenblatt
Der Verband Deutscher Antiquare legt eine aktualisierte Ausgabe seines Handbuchs vor. Ein Schwerpunktthema sind diesmal die Bibliophilen-Vereinigungen.

Pünktlich zur 54. Stuttgarter Antiquariatsmesse, die am letzten Wochenende mit, wie von verschiedenen Seiten zu hören war, sehr gutem Erfolg abgehalten wurde (ein Bericht in "Aus dem Antiquariat" 1/2015 folgt), legt der Verband Deutscher Antiquare die aktualisierte Ausgabe 2015/2016 seines Handbuchs vor.

Ein Schwerpunktthema sind diesmal die Bibliophilen-Vereinigungen, die mit knapp-informativen Beiträgen vorgestellt werden. Reinhard Wittmann schreibt hier über die 1899 gegründete Gesellschaft der Bibliophilen, Wulf D. v. Lucius stellt die Maximilian-Gesellschaft für alte und neue Buchkunst vor, heute die größte Vereinigung ihrer Art im deutschsprachigen Raum. Ulrich Goerdten und Abel Doering gehen auf die 1956 in der DDR begründete Pirckheimer-Gesellschaft ein. Bernt Ture von zur Mühlen thematisiert "Regionale Bibliophilen-Gesellschaften in Deutschland".

Besonders begrüßenswert ist Bettina Wagners Vorstellung der hierzulande wenig bekannten Association Internationale de Bibliophilie (AIB) und ihrer Aktivitäten. Ein Beitrag über die Schweizerische Bibliophilen-Gesellschaft, die mit der Zeitschrift "Librarium" ein kleines, feines Organ unterhält, fehlt.

Kernstück des Handbuchs ist das Mitgliederverzeichnis, wie in der Ausgabe 2013/2014 ergänzt um die Mitgliederlisten der kleineren Schwesterverbände in Österreich und der Schweiz. Wie immer hat sich der Mitgliederbestand des Verbands durch Austritte, einige Todesfälle und eine Reihe von Neuaufnahmen verändert.

Nicht mehr verzeichnet sind etwa Johannes Kraemer (Kraemer & Hansen, Osnabrück; das Antiquariat besteht weiterhin), Axel Kurta (Berlin), das Antiquariat J. Kitzinger (München), Udo Seinsoth (Bremen; Geschäftsaufgabe) und Frank Werner beziehungsweise das Brockhaus Antiquarium (Kornwestheim; die Abteilung wurde 2014 aufgelöst).

Herbert Schauer (München) taucht im Verzeichnis ebenfalls nicht mehr als Mitglied auf (siehe zum Zusammenhang hier). Derzeit ist das Münchener Haus Zisska & Lacher, dessen Geschäftsführer und Mitgesellschafter Schauer war und das zur überschaubaren Spitzengruppe deutscher Buch- und Kunstauktionshäuser zählt, nicht im Verband vertreten (im vorliegenden Handbuch jedoch mit einer ganzseitigen Werbeanzeige).

An Todesfällen unter seinen Mitgliedern hat der Verband unter anderem Hartmut Erlemann (Eutin), Raimund Kitzinger (München), Dr. Michael Simon (Keip & von Delft) und Inge Thöns (Herbert Blank, Stuttgart) zu beklagen.

Unter den Neuaufnahmen verdienen Daniela Kromp (München) und Dr. Torsten Sander (Dresden) Hervorhebung. Kromp hat kurz vor der Stuttgarter Messe, auf der sie erstmals als Ausstellerin vertreten war, einen vorzüglichen, 33 Nummern umfassenden Katalog vorgelegt. Sander, seit 2007 regelmäßiger Beiträger der Fachzeitschrift "Aus dem Antiquariat", knüpft an die fast vollständig verschüttete Tradition des wissenschaftlich ausgewiesenen Antiquars an.

Weitere Neumitglieder sind etwa Erich Bürck (Berlin), Sebastian Eichenberg (Horst Hamecher, Kassel) und Volker Riepenhausen (Carlipa/München).

Das Handbuch kann kostenlos bestellt werden (Verband Deutscher Antiquare e. V., Norbert Munsch, Seeblick 1, 56459 Elbingen, Tel. 06435/909147, Fax 06435/909148, buch@antiquare.de).