Auszeichnung ist mit 20.000 Euro dotiert

Lilienfeld Verlag erhält ersten NRW-Verlagspreis

21. September 2017
von Börsenblatt
Der Düsseldorfer Lilienfeld Verlag ist der erste Preisträger des Verlagspreises des Landes Nordrhein-Westfalen. Die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung wird von dem Bundesland zusammen mit der Regionalgeschäftsstelle NRW des Börsenvereins vergeben. Die Preisverleihung findet am 8. Dezember in Düsseldorf statt.

"Verlage mit einem dezidiert literarischen oder künstlerischen Programm wie Lilienfeld sind eine unverzichtbare Säule der literarischen Landschaft. Mit dem Verlagspreis wollen wir genau darauf aufmerksam machen", sagte die Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen bei der Bekanntgabe des Preisträgers. Mit der Verleihung des Verlagspreises soll der Beitrag unabhängiger, literarischer Verlage in Nordrhein-Westfalen zur kulturellen Vielfalt im Land gewürdigt und unterstützt werden.

"Es ist eine sehr, sehr große Ehre, als erster Verlag den Verlagspreis des Landes Nordrhein-Westfalen zu erhalten", sagen die Verleger Axel von Ernst und Viola Eckelt vom Lilienfeld Verlag gegenüber boersenblatt.net. "Wir freuen uns über die Preissumme, die unsere Arbeit an laufenden Projekten erleichtert, aber auch besonders über die Anerkennung, die dieser Preis nicht nur uns, sondern den Bemühungen der Verlage insgesamt zollt. Er ist ein wichtiges Zeichen zur richtigen Zeit."

Rund 40 Verlage hatten sich um den Preis beworben, zehn wurden von der Jury für die Endrunde ausgewählt: Becker Joest Volk Verlag (Hilden), Cass Verlag (Löhne), Droste Verlag (Düsseldorf), Hörbuchverlag Headroom Sound Production (Köln), Kleinheinrich Verlag (Münster), Peter Hammer Verlag (Wuppertal), parasitenpresse (Köln), Rigodon Verlag (Essen), Rimbaud Verlag (Aachen), Weidle Verlag (Bonn) und der Lilienfeld Verlag.

"Breit gefächerte Angebotspalette"

Ihre Entscheidung für den Lilienfeld Verlag begründet die Jury unter anderem damit, dass es dem 2006 gegründeten Unternehmen auf hervorragende Weise gelungen sei, im Laufe seines zehnjährigen Bestehens in der Literaturlandschaft NRW ein eigenständiges literarisches Profil zu entwickeln. Der 2006 von Viola Eckelt und Axel von Ernst gegründete Verlag hat sich das Motto "ausgraben, bewahren, wieder entdecken" gegeben. Den Verlag zeichne eine breit gefächerte Angebotspalette aus, die von weltliterarischen Klassikern bis zur neuesten Literatur reiche. Der Verlag mache vergessene Schätze der Literatur wieder zugänglich, verlege aber auch aktuelle Titel und bezieht Übersetzungen mit ein, so die Mitteilung des Ministeriums weiter. Ob historische Zeugnisse, zeitgeschichtliche Funde, Seltenes aus anderen Ländern und in den Hintergrund geratene deutsche Autorinnen und Autoren, weltliterarische Klassiker oder sogar neueste Literatur – seit zehn Jahren grabe Lilienfeld aus, bewahre und entdecke.

Der Verlag sei dabei aus Sicht der Jury sehr gut in der Literaturszene vernetzt und habe von Anfang an Wert auch auf eine hohe Qualität bei der Gestaltung der Bucheinbände und der Ausstattung der Titel gelegt. Über ihr eigenes unternehmerisches Tun hinaus würden sich die Inhaber des Verlags außerdem für die "Hotlist der unabhängigen Verlage" engagieren und damit aktiv für die Branche einsetzen.

Die Preisverleihung findet am 8. Dezember 2017 in Düsseldorf statt.