Auszeichnung wider Willen: Bundesverdienstkreuz für KD Wolff

"Wäre ich gefragt worden, hätte ich Nein gesagt"

24. November 2009
von Börsenblatt
Der Frankfurter Verleger KD Wolff erhält am 17. Dezember das Bundesverdienstkreuz – gegen seinen Willen. Die Auszeichnung ist ihm schon mehrmals angetragen worden, er hat immer abgelehnt. Diesmal sei er gar nicht erst gefragt worden, sagte KD Wolff im Gespräch mit Börsenblatt online. „Wäre ich gefragt worden, hätte ich wieder nein gesagt. Aber einen staatlichen Orden in der Situation abzulehnen, in der sich der Verlag heute befindet, wäre kindisch.“

KD Wolff , dessen Stroemfeld Verlag bekannt ist für historisch-kritischen Editionen der Gesamtwerke von Hölderlin, Kafka, Kleist, Trakl oder Robert Walser, hat aus seiner permanenten Geldnot nie einen Hehl gemacht. Seine Rede am 17. Dezember im Frankfurter Römer will er auch dazu nutzen, finanzielle Unterstützung für seine verlegerische Arbeit einzufordern. Denn: „Wir versuchen, ein Stückchen literarische Tradition zu retten, die diese Gesellschaft längst aufgegeben hat."