Auszeichnungen

Kurt Wolff-Preis 2008 an Matthes & Seitz

10. Januar 2008
von Börsenblatt
Der Verlag Matthes & Seitz Berlin erhält den mit 26.000 Euro dotierten Kurt Wolff-Preis 2008.
Andreas Rötzer, der Matthes & Seitz 2004 in Berlin neu gründete, sei es gelungen, aus dem 1977 in München von Axel Matthes und Claus Seitz gestarteten Haus einen „markanten jungen Verlag zu entwickeln, der durch ein exzellentes Gesamtprogramm und originelle Einzelprojekte auf das Schönste die Kriterien des Kurt-Wolff-Preises“ erfülle, heißt es in der Begründung der Stiftung. Mit der Auszeichnung werde ebenso die jedem einzelnen Titel angemessene Ausstattung der Bücher gewürdigt: „Die Auszeichnung soll nicht nur zur Fortsetzung der erfolgreichen Arbeit ermuntern, sondern zugleich die Leser auf einen Generationswechsel hinweisen, mit dem es Andreas Rötzer gelungen ist, das Profil des Verlages zu wahren und mit besonderen Büchern eine Zukunft zu gewinnen.“ Bei Matthes & Seitz erschienen unter anderem die Erzählungen aus Kolyma von Warlam Schalamow, die gesammelten Gedichte von Oskar Maria Graf oder eine Cioran-Biographie von Bernd Mattheus; mit der Edition der Texte von Antonin Artaud, Georges Bataille und Michel Leiris wahrt der Verlag seine Ursprungstradition. Der mit 5.000 Euro dotierte Förderpreis geht an den Verlag Ulrich Keicher in Warmbronn. Ausgezeichnet werden die typographische Sorgfalt und editorische Verlässlichkeit, mit der er seit nunmehr fast 25 Jahren Brücken schlägt zwischen der literarischen Moderne (etwa Karl Kraus und Alfred Döblin) und der Kunst und Literatur der Gegenwart - von Richard Anders über Brigitte Kronauer bis zu Lutz Seiler. Besondere Anerkennung verdient die Publikation der inzwischen auf 15 Bände angewachsenen „Bibliothek Janowitz“. Die Kurt-Wolff-Preise werden am 14. März 2008 während der Buchmesse in Leipzig vergeben.