Auszeichnungen

Herta Müller erhält Fallersleben-Preis

29. März 2010
von Börsenblatt
Die Literatur-Nobelpreisträgerin Herta Müller hat den Hoffmann-von-Fallersleben-Preis für zeitkritische Literatur erhalten. Mit der Auszeichnung würdige die Jury die literarische Auseinandersetzung der Autorin mit der rumänischen Diktatur, sagte Kurt Schuster, der Präsident der Hoffmann-von-Fallersleben-Gesellschaft.
Die Gesellschaft vergibt den mit 15.000 Euro dotierten Preis alle zwei Jahre und erinnert damit an den Schriftsteller August Heinrich Hoffmann. Der Dichter der deutschen Nationalhymne wurde 1798 im heute zu Wolfsburg gehörenden Fallersleben geboren und hatte den Namen seines Heimatorts später seinem Namen zugefügt.

Dass Müller den Preis bekommen soll, stand schon im Juli 2009 vor ihrer Wahl zur Nobelpreisträgerin für Literatur fest. "Die Jury dachte damals, dass wir Sie mit unserem Preis ehren. Heute sieht es eher so aus, als ehrten Sie unseren Preis", sagte Schuster bei der Verleihung am Samstag zu der Schriftstellerin. Zur Begründung ihrer Wahl hatte die achtköpfige Jury im Vorfeld erklärt, dass Müllers dichte, lyrische Prosa mit großer sprachlicher Kraft in ihren Gegenstand eindringe, in die rumänische Diktatur im 20. Jahrhundert. Müllers Texte bewiesen, dass auch Sprache ein Mittel des Widerstands sei