Auszeichnungen

Hölderlin-Preis für Ralf Rothmann

6. Juli 2015
von Börsenblatt
Der Schriftsteller Ralf Rothmann erhält den mit 20.000 Euro dotierten Friedrich Hölderlin-Preis 2013 der Stadt Bad Homburg. Der Förderpreis geht an den Schweizer Arno Camenisch. Die Preise werden am 9. Juni in der hessischen Kurstadt überreicht.
Ralf Rothmann erhält den Preis "für sein literarisches Werk, das sich in Gedichten, Erzählungen und Romanen durch atmosphärische Dichte und sprachliche Genauigkeit auszeichnet", begründet die Jury ihre Entscheidung. Prägende Themen wären die Erinnerungen an die frühen Jahre im Ruhrgebiet und die Erfahrungen in Berlin, wo der Autor seit 1976 lebt. "Stets luzide, nie aber rechthaberisch richtet sich sein Blick auf uns und unseren prekären Alltag." Sein Werk weise über den Tag hinaus und habe sich "auch dadurch repräsentativen Rang erworben".

Ralf Rothmann, geboren 1953 in Schleswig, startete seine schriftstellerische Laufbahn 1984 mit dem Gedichtband "Kratzer", danach folgten Erzählungen und Romane. Zuletzt erschienen 2012 die Erzählbände "Shakespeares Hühner" (Suhrkamp) und "Gethsemane" (Insel Bücherei).

Der mit 7.500 Euro dotierte Förderpreis (Stiftung Cläre Jannsen) geht in diesem Jahr an den 1978 geborenen Schweizer Arno Camenisch, "für die sprachartistische Erzähltrilogie über Landschaft und Leute seiner Graubündner Herkunft". Gemeint sind die Romane "Sez Ner'", "Hinter dem Bahnhof" und "Ustrinkata" (alle Verlag Urs Engeler), geschrieben "mit den Idiomen, die ihn prägten: mit dem Rätoromanischen, dem Schweizerdeutschen und mit unserer Hochsprache", so die Jury. Entstanden sei darüber eine klangmächtige Wörtersymphonie. "Arno Camenisch ist ein Literatur-Versprechen."