"Hanns Zischler versteht es mit seinen kulturhistorischen Büchern in vorzüglicher Weise, konzentriert, ruhig, extrem kenntnisreich und in anschaulicher Prosa Sachverhalte darzustellen, deren komplexe Natur er sich in akribischer Forschungstätigkeit angeeignet hat", schreibt die Jury weiter. In seinem neuesten Buch "Berlin ist zu groß für Berlin" (Galiani Berlin), einer Text-Bild-Essay-Collage, habe der Spaziergänger Hanns Zischler der im Selbstlob verstiegenen Stadt ihre verborgene und verdrängte Topographie ins Gedächtnis gerufen.
In vielen Literaturhäusern des Netzwerks habe Hanns Zischler Texte anderer Autoren gelesen und dem Publikum vorgeführt, wie anders sich Literatur anhört, "wenn der Lesende bis ins kleinste Detail mit dem Inhalt dessen vertraut ist, das er ja 'nur' durch seine Stimme zum Sprechen bringen müsste". Aber er habe auch über Literatur, über Schriftsteller, Dichter und Filme so gesprochen, wie es einer tut, der von seinen alltäglichen Leidenschaften spricht, so die Jury.
Der Preis der Literaturhäuser, der auf der Leipziger Buchmesse verliehen wurde, ist mit 11.000 Euro dotiert. Hinzu kommt eine Lesereise durch alle im Netzwerk zusammengeschlossenen Literaturhäuser.
Die Lesereise von Hanns Zischler findet vom 7. Mai bis 13. Juni statt:
