Barlach hat Revision beim Bundesgerichtshof eingelegt

Suhrkamp-Insolvenzplan soll in Karlsruhe geprüft werden

11. April 2014
von Börsenblatt
Der Insolvenzplan des Suhrkamp Verlags wird nun voraussichtlich das höchste deutsche Zivilgericht beschäftigen: Wie unter anderen die "FAZ" meldet, habe Hans Barlach Revision gegen die Entscheidung des Landgerichts Berlin eingelegt, das seine Beschwerde gegen die Genehmigung des Insolvenzplans abgewiesen hatte. Update: Suhrkamp hat dies inzwischen bestätigt.

Das Gericht habe aber, so die "FAZ", die Möglichkeit der Revision offen gelassen. Hans Barlach hat diese Gelegenheit sofort beim Schopfe ergriffen – allein schon deshalb, um den ordentlichen Rechtsweg auszuschreiten, bevor das Bundesverfassungsgericht die schwebende Verfassungsbeschwerde der Medienholding gegen den Insolvenzplan und die novellierte Insolvenzordnung verhandelt.

Das Verfahren vor dem 9. Zivilsenat des BGH (Az. IX ZB 13/14) könnte nach Angaben des Gerichts Monate dauern. Im Kern dürfte es dabei darum gehen, das systematische Verhältnis von Insolvenz- und Gesellschaftsrecht zu klären. In dieser Abgrenzungsproblematik hat das Landgericht Berlin offenbar ein dem Einzelverfahren übergeordnetes Rechtsinteresse anerkannt. Eine denkbare Frage für die Karlsruher Richter wäre etwa, ob Verfehlungen eines Gesellschafters die Genehmigung eines Insolvenzplans verhindern oder hemmen können. Noch ist aber nicht sicher, dass über die Revision überhaupt verhandelt wird, [Update] denn Suhrkamp hat nach eigenen Angaben wiederum gegen den Beschluss des Landgerichts, die Revision zuzulassen, Beschwerde eingelegt. Über diesen Antrag sei aber noch nicht entschieden worden, sagt Verlagssprecherin Tanja Postpischil.

[Update] Dass Bestseller-Autor Don Winslow dem Suhrkamp-Verlag den Rücken gekehrt hat und seine ins Deutsche übersetzten Bücher künftig bei Droemer Knaur verlegen lässt (wie die Münchner mitteilen), lässt sich auf einen Vorgang im Suhrkamp-Gesellschafterkreis zurückführen, der mehr als ein halbes Jahr zurückliegt. Damals (im Mai 2013) habe, so Postpischil, die Medienholding die Bewilligung einer hohen Vorschuss-Summe für den neuen Winslow blockiert.

Winslow sagte nun in der am 10. April 2014 verschickten Pressemitteilung: "Ich blicke gerne auf die jahrelange Zusammenarbeit mit Suhrkamp zurück und bin den Mitarbeitern sehr dankbar für alles, was sie für mich getan haben. Trotzdem haben mich die aktuellen Entwicklungen sowie der Abgang meiner zentralen Ansprechpartner dort veranlasst, mir einen neuen Verlagspartner in Deutschland zu suchen."

[Update] Dazu bemerkt Tanja Postpischil: Winslows "zentrale Ansprechpartner sitzen hier an ihren Schreibtischen".