Insgesamt meldet Barnes & Noble für das dritte Geschäftsquartal 2014 (bis 25. Januar) Einnahmen in Höhe von rund 2 Milliarden US-Dollar − das waren 10,3 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des vorigen Geschäftsjahrs. Dabei spielten das Retail Segment (Buchläden und BN.com) 1,4 Milliarden US-Dollar (minus 6,3 Prozent) und der College-Bereich 486,2 Millionen US-Dollar (minus 6 Prozent) ein. Im Nook-Segment ging der Umsatz bei Geräten um 58,2 Prozent (auf 100 Mio. Dollar) zurück, das Geschäft mit digitalen Inhalten um 26,5 Prozent (auf 57 Mio. Dollar).
Lichtblick Gewinnsteigerung
Der Gewinn vor Steuern und Abgaben (EBITDA) konnte laut Bilanz allerdings von 59 Millionen Dollar im Vorjahr auf 173 Millionen Dollar gesteigert werden. Gewinne (EBITDA) erzielten dabei die Sparten Retail (199,6 Mio. Dollar; minus 7,5 Prozent zum Vorjahr) und College (35,2 Mio. Dollar; plus 3,9 Prozent).
Das Nook-Segment verzeichnete dagegen einen Verlust von 62 Millionen Dollar − eine Verbesserung zum Vergleichszeitraum des Vorjahrs mit einem Verlust von 190,4 Millionen Dollar. Das wurde offenbar vor allem durch eine drastische Kostenreduzierung erreicht. So berichtet "Publishers Weekly", das seit Mai 2013 190 Mitarbeiter der Nook-Division entlassen wurden. Momentan gebe es noch rund 500 Beschäftigte. Weitere Einschnitte seien wahrscheinlich, vermutet das Branchenmagazin.
Dennoch: Neuer Nook soll kommen
An ein Ende des Nook-Geschäfts, wie Medien kürzlich gemutmaßt hatten, denkt Barnes & Noble jedoch offenbar nicht. In der Bilanz räumt CEO Michael P. Huseby zwar ein, dass man Maßnahmen zur Kostenreduzierung getroffen habe, aber weiterhin Lesegeräte anbieten werde. Allerdings mit Unterstützung von außen: So stehe man etwa in Verhandlungen mit Hardware-Partnern zur Geräteentwicklung. Ziel sei es, zu Beginn des Finanzjahrs 2015, einen neuen Nook color auf den Markt zu bringen.
Übernahmeangebot durch New Yorker Private-Equity-Unternehmen
Unterdessen hat das New Yorker Private-Equity-Unternehmen G Asset Management (GAM) dem US-Buchhandelsfilialisten ein Übernahmeangebot gemacht, wie unter anderen "Publishers Weekly" meldet. GAM würde mit 51 Prozent der Anteile die Mehrheit an Barnes & Noble erwerben und wäre bereit, pro Aktie 22 US-Dollar (rund 16 Euro) zu bezahlen. Das entspricht einer Kaufsumme von rund 673 Millionen Dollar. Eine B & N-Sprecherin habe laut "Wall Street Journal" bestätigt, dass man das Angebot von GAM erhalten habe, wollte den Vorgang aber nicht kommentieren. Michael Huseby, der CEO von Barnes & Noble, hat "Publishers Weekly" zufolge das Angebot jedoch zurückgewiesen (B & N habe keine Pläne, in der Sache aktiv zu werden). GAM selbst verspricht sich von B & N ein profitables Geschäft – allerdings nur unter der Voraussetzung, dass das verlustreiche Nook-Segment abgetrennt wird.
Für die separierte Digitalsparte gab GAM laut Medien ein zweites, alternatives Gebot ab: fünf Euro pro Aktie. Hier würde man ebenfalls mit 51 Prozent einsteigen wollen.