Basler Lyrikpreis 2016 an Ron Winkler

"Sprachspielerische Experimentierlust"

30. November 2015
von Börsenblatt
Der Basler Lyrikpreis 2016 geht an den Dichter, Herausgeber und Übersetzer Ron Winkler. Die Jury würdigt ihn für sein konsequentes, eigenwilliges lyrisches Schreiben. Die Preisverleihung findet im Rahmen des 13. Internationalen Lyrikfestivals Basel am 30. Januar im Literaturhaus Basel statt, teilte das Festival mit.

"Seine Gedichte rütteln auf erquickende Weise an unserer Wahrnehmung von Welt und von Sprache", heißt es weiter. Gleichzeitig durchziehe die Gedichte eine humorvolle sprachspielerische Experimentierlust. Die Natur und die Liebe, aber auch ganz gewöhnliche Beobachtungen und Alltagserfahrungen, würden ihn in seinem Arbeiten immer wieder zu verwegenen Bild- und Wortfindungen anregen.

Ron Winkler wurde 1973 in Jena geboren und lebt in Berlin. Er schloss das Studium der Germanistik und Geschichte mit einer Monographie über Durs Grünbein ab. Seit 2002 erschienen von ihm elf  Einzelpublikationen, darunter vier Gedichtbände: "vereinzelt Passanten" (2004), "Fragmentierte Gewässer" (2007), "Frenetische Stille" (2010) und "Prachtvolle Mitternacht" (2013). Hinzu kommen zwei Sammlungen von Kurzprosa: "Torp" (2010) und "Torp. Neue Wimpern" (2013). 2015 veröffentlichte er "Operationen am offenen Himmel", 19 Ansichtskarten mit Gedichten. Er übersetzt vorwiegend aus dem Englischen (13 Publikationen seit 2005) und ist Herausgeber von sieben Anthologien. Von seinen Texten gibt es zahlreiche Vertonungen.

Winkler erhielt bereits etliche Auszeichnungen: 2005 den Leonce-und-Lena-Preis, 2006 den Mondseer Lyrikpreis. 2015 gewann er den in einem Wettlesen vergebenen Lyrikpreis München.

Zum Preis

Mit dem Basler Lyrikpreis zeichnen Lyrikerinnen und Lyriker von der Basler Lyrikgruppe jährlich das Werk einer Kollegin oder eines Kollegen aus. Der Preis wird ausdrücklich an Dichterinnen und Dichter verliehen, deren Schreiben sich durch Innovationskraft auszeichnet und durch den Mut zu konsequentem eigenwilligen und eigensinnigen Arbeiten mit Sprache. Er soll dazu beitragen, herausragende Stimmen einer breiteren Öffentlichkeit bekanntzumachen.

Der Basler Lyrikpreis ist mit 10.000 Schweizer Franken (rund 9.200 Euro) dotiert und wird einmal jährlich während des Internationalen Lyrikfestivals Basel verliehen. Frühere Preisträger waren unter anderem José F. A. Oliver (2015), Anja Utler (2014), Elisabeth Wandeler-Deck (2013) und Klaus Merz (2012).

Die Preisverleihung findet im Rahmen des 13. Internationalen Lyrikfestivals Basel (29.−31. Januar 2016) am Samstag, 30. Januar um 18.30 Uhr im Literaturhaus Basel statt.

Weitere Informationen: www.lyrikfestival-basel.ch