Bastei Lübbe eröffnet Buchhandlung

"Wir wollen Dinge testen"

12. Dezember 2012
von Börsenblatt
Bastei Lübbe geht unter die Sortimenter und eröffnet 2013 in Köln eine Buchhandlung. Warum? Das erklärt 
Thomas Schierack, der kaufmännische Geschäftsführer des Verlags, im Interview.

250 Quadratmeter im angesagten Belgischen Viertel in Köln. Hat das Kind schon einen Namen?
Nein. Wir haben erst am vergangenen Montag den Mietvertrag unterschrieben. Nach Räumen gesucht haben wir aber schon länger.

Warum? Sind Sie nicht zufrieden mit dem Sortimentsbuchhandel?
Doch. Aber wir wollen ein paar Dinge ausprobieren, Themenwelten neu präsentieren. Eine Hauptrolle spielt dabei unsere Geschenke-Tochter Räder, aber es soll zum Beispiel auch Schokolade und Zigarren geben. Stichwort: Alles zum Wohlfühlen.

Gehören zum Wohlgefühl auch die Bücher anderer Verlage?
Unbedingt. Einen Bastei-Lübbe-Showroom haben wir nicht geplant. Wir konzentrieren uns allerdings auf die Bereiche, in denen auch wir stark sind: Spannung, Frauenliteratur, Kinderbücher, freche Sachen.

Brandneu klingt das nicht.
Themenwelten sehen Sie im Buchhandel trotzdem nicht sehr häufig. Außerdem wollen wir zum Start auch ein multimediales Konzept präsentieren. Dafür ist eine Buchhandels-App geplant, mit der Kunden in der Buchhandlung auf ihrem Smartphone oder Tablet Features zu den Büchern abrufen können.

Haben Sie schon ausgerechnet, wie viel Umsatz Sie mit der Buchhandlung generieren müssen?
Die Buchhandlung soll zuallererst Vorzeige- und Testcharakter haben.

Davon träumen Sortimenter. Glauben Sie nicht, dass Ihr Engagement für Unmut bei den Vertriebspartnern sorgen könnte?
Nein, im Gegenteil. Von den Erkenntnissen, die wir in unserem Concept-Store gewinnen, soll der Buchhandel profitieren können. Eine Buchhandelskette ist nicht vorgesehen.

Angekündigt haben Sie auch einen Web-Shop. Wo wird der angesiedelt sein?
Der Shop konzentriert sich auf unsere Serien und wird auf der Verlagshomepage zu Hause sein.

Und dreht sich denn im Shop alles um Bastei-Lübbe?
Nein, wir wollen die bestehenden Serienwelten, zum Beispiel von Pabel Moewig und Cora, integrieren. Wir glauben, dass Serien im digitalen Vertrieb eine große Zukunft haben können.

Auch monetär?
Ja, davon sind wir überzeugt.

 

Fragen: Sabine Schwietert