Beatrix von Storch klagt gegen Droemer-Buch

Verkaufsstopp wegen "Schießbefehl"-Passage?

21. März 2017
von Börsenblatt
Die AfD-Politikerin Beatrix von Storch hat den Droemer Verlag abgemahnt und will den Verkauf des Bestsellers "Angst für Deutschland" stoppen. Sie fühlt sich von der Spiegel-Redakteurin Melanie Amann falsch zitiert.

"Angst für Deutschland" von Spiegel-Redakteurin Melanie Amann ist am 1. März im Droemer Verlag erschienen und steht derzeit auf Platz 16 der Paperback-Bestsellerliste von media control; im aktuellen Börsenblatt ist es auf Seite 16 besprochen. Nun hat die AfD-Europaabgeordnete Beatrix von Storch den Verlag abmahnen lassen, der Verkauf des Buches soll gestoppt werden. Droemer machte die Klage öffentlich und kündigte an, sich wehren zu wollen. Streitpunkt ist eine Textstelle, die ein Zitat von Beatrix von Storch aus der Debatte um einen Schießbefehl auf Frauen an der Grenze aufgreift. Storch hatte sich damals laut Medienberichten vor Parteifreunden intern gerechtfertigt, sie sei bei einem Statement auf Facebook "mit der Maus abgerutscht". Diese Aussage war bereits Anfang 2016 im Nachrichtenmagazin "Spiegel" veröffentlicht worden. Das Problem: Die AfD-Politikerin will dies so nie gesagt haben und verklagte den Verlag auf Unterlassung.

Droemer Knaur will sich "mit allen Mitteln" wehren

"Wir werden mit allen rechtlichen Mitteln gegen diesen Versuch, den Verkauf des Buches zu stoppen vorgehen. Melanie Amann ist eine exzellente Journalistin, die fundiert und sorgfältig recherchiert. Der Vorwurf, unwahre Tatsachen zu behaupten, ist haltlos. Im beginnenden Wahlkampf ist 'Angst für Deutschland', das hinter die Kulissen der AfD blickt und die Partei kritisch und umfassend analysiert ein wichtiger Beitrag zum politischen Diskurs", so Hans-Peter Übleis, Verleger von Droemer Knaur.

Das Buch "Angst für Deutschland" und viele weitere Titel zum Thema Populismus werden in der aktuellen Börsenblatt-Ausgabe 11 / 2017 vorgestellt (S. 30-31).