Bilanz des ersten Halbjahrs 2014

Hachette hat Rückenwind

1. August 2014
von Börsenblatt
Konditionenstreit mit Amazon in den USA hin oder her: Die Hachette Book Group hat im ersten Halbjahr (Januar bis Juni) ein Umsatzplus von 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum erzielt. Das geht aus der Halbjahresbilanz der Konzernmutter Lagardère hervor.

Den zusätzlichen Umsatz für die Hachette Book Group begründet Lagardère mit dem Kauf des Disney-Imprints Hyperion und der Übernahme der Vertriebsaktivitäten für Disney. Zweiter Faktor: ein starkes Programm. Insbesondere belletristische Titel hätten sich gut verkauft − so etwa "The Silkworm" (Robert Galbraith aka J.K. Rowling), "Der Distelfink" (Donna Tartt), "Unlucky 13" (James Patterson) oder "The Longest Ride" (Nicholas Sparks).

Der Umsatzanteil der E-Books lag bei 29 Prozent, im Vorjahreszeitraum waren es noch 34 Prozent. Dieser Trend hätte sich schon seit dem vergangenen Jahr abgezeichnet, der Konditionenstreit mit Amazon habe sich nur begrenzt ausgewirkt, so Lagardère.

"Es ist erfreulich, dass der Umsatz des ersten Halbjahrs denjenigen des Vorjahrs übertroffen hat, insbesondere mit Blick auf die jüngsten Herausforderungen des Marktes", sagte CEO Michael Pietsch laut Branchenmagazin "Publishers Weekly" − und spielte dabei wohl auf den Konditionenstreit mit Amazon an.

Ergebnisse für Lagardère Publishing

Der gesamte Verlagsbereich von Lagardère erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2014 einen Umsatz von 903 Millionen Euro − das waren 1,5 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahrs. Das EBIT betrug 51 Millionen Euro (Erstes Halbjahr 2013: 71 Millionen Euro). 

Weitere Kennzahlen für das erste Halbjahr 2014:

  • Frankreich: Hier gab es ein Umsatzminus von 9 Prozent. Begründet wird dies etwa mit dem großen Absatzerfolg der "Fifty Shades"-Trilogie im Vorjahr.
  • Großbritannien: Der Umsatz legte um 1,1 Prozent zu, vor allem dank der Belletristik.
  • Spanien /Lateinamerika: Mit minus 6,7 Prozent ging hier der Umsatz deutlich zurück. Den Grund sieht Lagardère unter anderem in der Verzögerung der Bildungsreform.
  • E-Books: Ende Juni 2014 lag der E-Book-Anteil am Umsatz wie im Vorjahr bei 11,3 Prozent. In Großbritannien betrug der Umsatzanteil im Erwachsenensegment 36 Prozent (Ende Juni 2013: 31 Prozent).