Bloomsbury zieht Jahresbilanz

Harry Potter und ein TV-Koch beflügeln Umsatz

22. Mai 2018
von Börsenblatt
Der britische Verlag Bloomsbury hat im Geschäftsjahr 2017/18 (bis 28. Februar) 161,5 Millionen Pfund (circa 184 Mio. Euro) erwirtschaftet − und damit das Vorjahresergebnis um 13 Prozent übertroffen. Der Gewinn vor Steuern legte deutlich zu.

Das abgelaufene Geschäftsjahr sei ein "außergewöhnliches" für Bloomsbury Publishing gewesen, so CEO Nigel Newton in der Bilanzmeldung − und habe die Erwartungen übertroffen. Das Umsatzwachstum führt er vor allem auf die Bereiche Kinder- und Jugendbuch sowie Kochen zurück. Als Gewinn vor Steuern weist die Bilanz 11,6 Millionen Pfund aus, das sind 23,3 Prozent mehr als im Vorjahr.

Auf dem Publikumsmarkt (Consumer Division) haben die Einnahmen gegenüber dem Vorjahr um 20 Prozent auf 102,2 Millionen Pfund zugelegt (2016/17: 85,4 Mio. Pfund) − insbesondere getrieben durch Kinder-und Jugendbücher sowie den Kochbuchbereich. Das Betriebsergebnis betrug 11,4 Millionen Pfund, plus 21 Prozent gegenüber dem Geschäftsjahr zuvor. Im Einzelnen:

  • Das Kinderbuch-Segment steigerte seinen Umsatz um 24 Prozent auf 69,2 Millionen Pfund. Dabei seid der Umsatz mit Harry-Potter-Bänden von J.K. Rowling im Jahresvergleich um 31 Prozent gewachsen, inklusive etwa der illustrierten Version von "Harry Potter and the Prisoner of Azkaban". Auch die Titel von Sarah J. Maas, etwa aus ihrer "A Court of Thorns and Roses"-Serie (2017 erschien der dritte Band: "A Court of Wings and Ruin"), hätten sich stark verkauft.
    Bei den British Book Awards wurde Bloomsbury im Mai 2018 zum Kinderbuch-Verlag des Jahres gekürt.
  • Im Erwachsenen-Segment nahmen die Einnahmen um 12 Prozent auf 33,1 Millionen Pfund zu. Zu den Highlights zählte laut Bloomsbury das neue Buch des TV-Kochs Tom Kerridge "Lose Weight for Good". 2017 wurde das Krimi-Imprint Raven gestartet, mittlerweile liegen dort fünf Titel vor.

Im Fachinformations-Segment (Non-Consumer Division: Academic & Professional, Special Interest, Content Services) wuchs der Umsatz um 4 Prozent auf 59,3 Millionen Pfund. Das Betriebsergebnis lag bei 1,7 Millionen Pfund (Vorjahr: 2,6 Mio. Pfund). Den Rückgang führt Bloomsbury auf Investitionen im Rahmen seiner Bloomsbury 2020-Initiative (auch "Bloomsbury Digital Resources") zurück, die das Unternehmen zu einem führenden Verlag im B2B akademischen und professionellen Informationsmarkt weiterentwickeln soll.

Personelle Veränderungen

Am 16. Juli kommt Penny Scott-Bayfield als Group Finance Director in die Geschäftsführung (Board) von Bloomsbury. Sie folgt auf Wendy Pallot. Richard Charkin, Executive Director, verlässt das Board Ende Mai, bleibt Bloomsbury aber als Berater erhalten.

Ausblick

Durch die im April aufgelegte Publikations-Partnerschaft mit dem British Film Institute (BFI) erwartet man für das laufende Geschäftsjahr einen Mehrwert. Im Buchprogramm sind einige Bestseller vertreten, so etwa Sarah J. Maas' "A Court of Frost and Starlight", das am 9. Mai an die Spitze der britischen Charts stürmte oder die illustrierte Ausgabe von J.K. Rowlings ""The Tales of Beedle the Bard" und die Jubiläumsausgabe zu 20 Jahren "Harry Potter and the Chamber of Secrets". Zudem soll ein weiteres Kochbuch von Tom Kerridge erscheinen. Unter anderem daher gehe die Geschäftsleitung (Board) davon aus, dass die Gruppe ihre Erwartungen für das Geschäftsjahr 2018/19 "deutlich übertreffen wird".