BoD kooperiert mit der Onleihe, PaperC und Scribd

Bald Bücher von Selfpublishern in der Onleihe?

5. Februar 2015
von Börsenblatt
BoD strickt tüchtig an seinem Vertriebsnetz für den E-Book-Verleih, auch international: Künftig können BoD-Autoren ihre Titel auch über die Flatrate-Anbieter PaperC und Scribd sowie über die Onleihe, die Ausleihplattform der öffentlichen Bibliotheken, zum Verleih freigeben. Der Selfpublishing-Dienstleister will ausgewählten Autoren den Weg in die regionalen, öffentlichen Bibliotheken ebnen – wenn diese denn mitspielen.

"Der E-Book-Verleih gewinnt für Autoren als Vertriebs- und Marketingkanal immer mehr an Bedeutung", sagt BoD-Geschäftsführer Florian Geuppert. "Wir erweitern mit der Anbindung von Onleihe, PaperC und Scribd erheblich die Leserreichweite für unsere Autoren. Gleichzeitig bieten wir ihnen erstmals die Möglichkeit, eine Sichtbarkeit ihrer Titel im digitalen Leihangebot von öffentlichen Bibliotheken zu erzielen."

Künftig können die Titel von BoD-Autoren bei Bibliotheken zur Aufnahme in das Leihangebot vorgeschlagen werden. Wie groß das Interesse der Bibliotheksverbünde an den BoD-Titeln ist, bleibt abzuwarten. Die Verbünde erwerben gemeinsam E-Book-Lizenzen von Verlagen für ihre jeweiligen Onleihe-Kataloge – allerdings kooperiert ein Teil der großen Verlagshäuser aus verschiedenen Gründen nicht mit dem zentralen Dienstleister Divibib – unter anderem aus Angst eines Preisverfalls bei E-Books oder um eigenen Leihdiensten (Beispiel: das zur Holtzbrinck-Gruppe gehörende Unternehmen Skoobe) den Vorzug zu geben. Die Öffnung für Selfpublisher könnte nun den Druck auf Bonnier und die Holtzbrinck-Verlage erhöhen.

Die Onleihe ist die führende digitale Ausleihplattform für Bibliotheken in Deutschland mit aktuell über 200.000 Titeln aus mehr als 1.500 Publikumsverlagen. Über 2.100 Bibliotheken aus Deutschland, Österreich und der Schweiz bieten ihren Kunden digitale Medien über die Onleihe zum Ausleihen an.

"Gemeinsam mit der zur Leipziger Buchmesse startenden Buchhandelskooperation mit der Genossenschaft eBuch wollen wir so unsere Autoren insbesondere beim Aufbau einer regionalen Bekanntheit unterstützen", so Geuppert.

Bereits seit August 2014 ermöglicht BoD für Selfpublishing-Autoren den E-Book-Verleih. Erste Kooperationspartner waren die Plattformen Skoobe und readfy.

Für jedes entliehene E-Book erhält der Autor 70 Prozent des Nettoerlöses, den die Anbieter an BoD ausschütten. Den Autoren steht es bei der Veröffentlichung frei, ob sie ein E-Book zum Verleih freigeben möchten.

Für die Nutzer der Wissens- und Arbeitsplattform PaperC stehen die BoD-Titel künftig zur Einzelmiete und in der jüngst gestarteten Flatrate bereit. Das bisher 35.000 E-Books umfassende Abo-Angebot enthält neben belletristischen Titeln insbesondere Fach- und Sachbücher und befindet sich aktuell noch in einer geschlossenen Testphase.

BoD ermöglicht seinen Selfpublishing-Autoren erstmals auch international neue Leser mit dem E-Book-Verleih zu erreichen. Mit Scribd konnte einer der weltweit größten Verleihanbieter als Vertriebspartner gewonnen werden. Laut Unternehmensangaben nutzen circa 80 Millionen Leser im Monat die Plattform.