Börsenverein

BuchCamp 2013: "Das Format spricht sich herum"

20. Juli 2015
von Börsenblatt
An diesem Wochenende geht das BuchCamp des Börsenvereins in die vierte Runde. Alexander Vieß vom Organisationsteam über Gäste, Sessions und das neue "Visual Recording".

Was ist in diesem Jahr anders beim BuchCamp? Oder gilt eher die Devise: Never change a running system?

Vieß: Es wird beim BuchCamp 2013 zum ersten Mal Visual Recording geben. Visual Recording ist eine Art der visuellen Aufbereitung von Diskussionen und Sessions, die uns als Wissensmanagement-Tool schon länger fasziniert. Mit Nicole Lücking haben wir jetzt jemanden gefunden, der digitales Visual Recording mit analogem vereint. Das heißt, dass sowohl die Teilnehmer vor Ort als auch die an den heimischen Empfangsgeräten ganz unmittelbar etwas von dem Visual Recording haben: Nicole wird ihre Zeichnungen über den Twitter-Account des Forum Zukunft verbreiten.

Außerdem gab es eine große Änderung hinter den Kulissen: Wir haben erstmals Sponsoren akquirieren können: Bookwire und die MVB unterstützen uns als Hauptsponsoren, CPi, AZ Druck und das "Next Generation"-Projekt der AuM haben uns ebenfalls ihre Unterstützung zugesagt. Zum einen zeigt uns das, dass das BuchCamp sehr wohlwollend nicht nur innerhalb der Branche wahrgenommen wird. Zum anderen ist es auch erst durch diese Unterstützung möglich, das BuchCamp wachsen zu lassen, inhaltlich weiterzuentwickeln und beispielsweise das Visual Recording anbieten zu können.

Wer ist diesmal beim BuchCamp auf dem Mediacampus Frankfurt zu Gast - eher neue Köpfe oder eher bekannte Gesichter?

Vieß: Wir freuen uns sehr, dass sich das Format offenbar rumspricht: Für mehr als die Hälfte der Teilnehmer wird das BuchCamp 2013 das erste sein. Also gibt es eine Erneuerung auch von innen her: Neue Teilnehmer bedeuten vor allem neue thematische und inhaltliche Impulse. Natürlich zeigen sich sich gerade bei einem offenem Format wie dem BuchCamp besonders deutlich die gegenwärtigen Umwälzungen der Branchenstrukturen:  Der Fokus liegt noch klar auf den traditionellen Akteuren in der Wertschöpfungskette der Branche, zugleich kommen aber immer wieder neue Player hinzu. Es spricht Bände, dass das BuchCamp mit Bookwire einen Hauptsponsor hat, der als Startup ein noch recht junges und zuvor nicht beackertes Feld in dieser Wertschöpfungskette darstellt.

Die Tagesordnung geben sich die Teilnehmer selbst. Gibt es schon spannende Vorschläge?

Vieß: Wie bei jedem BuchCamp können die Teilnehmer bereits vorab Vorschläge zu Sessions auf unserem Wiki unter www.buchcamp-frankfurt.de einreichen. Dort liefen schon Vorschläge auf zur "wundersamen Welt der Wissenschaftsverlage", zur Arbeit von Buchhändlern zwischen den Spannungsfeldern Buy Local und vernetzem Austausch, zum Community-Management oder auch zur "Netnographie", einem Vorschlag unserer Forum-Zukunft-Praktikantin Birgit Grundler. Ich persönlich bin schon sehr gespannt auf die Session "Wie müsste ein Börsenverein aussehen, wenn man ihn heute gründen würde?" – Eine Frage, die wir uns in Zukunft häufiger stellen sollten. Ich erhoffe mir von der Session viele Impulse, die wir dann in die geeigneten Arbeitsgruppen und Kanäle weiterleiten können.

Die Veranstaltung liefert Inspirationen und Prognosen zur Entwicklung der gesamten Branche. Was fließt davon in die Verbandsarbeit ein - und wie?

Vieß: Neben der schon genannten Diversifizierung der Branche – einen Umstand, den ich für sehr gesund halte – wird bei uns sehr genau beobachtet, welche Themen auf dem BuchCamp diskutiert werden – oftmals haben sich nämlich genau diese als virulent für die mittelfristige Entwicklung der Branche erwiesen. Themen wie Selfpublishing, modulare Verlagsangebote oder Standardisierung bei der E-Book-Erstellung standen schließlich schon bei den ersten BuchCamps auf der Agenda.

Wir dokumentieren das BuchCamp nicht nur sehr akribisch um den Teilnehmern einen Service anzubieten und die Daheimgebliebenen mit den Key Facts zu versorgen (nach dem BuchCamp unter www.boersenverein.de/buchcamp). Diese Dokumentation fließt selbstverständlich auch in die Verbandsarbeit ein und spielt unter anderem eine Rolle bei der Gestaltung der Buchtage und unserem Angebot auf der Frankfurter Buchmesse.