Börsenverein / Sozialwerk

Regine Lemke ist gestorben

23. Januar 2018
von Börsenblatt
Ein plötzlicher Abschied nach kurzer Krankheit: Regine Lemke, beim Börsenverein 24 Jahre lang Geschäftsführerin des Landesverbands Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, ist am 22. Januar im Alter von 68 Jahren gestorben. Nach ihrer Pensionierung 2014 war sie als Geschäftsführerin für das Sozialwerk verantwortlich.

Mit Regine Lemke verliert die Branche eine Persönlichkeit, die sich mit Herz und Humor für die Branche einsetzte - vor allem für die Menschen, die darin arbeiten. Beispielsweise koordinierte sie über eine Spendenaktion des Sozialwerks Hilfe zur Selbsthilfe, als viele Buchhandlungen der Region nach der Sommerflut 2002 und 2013 unter Wasser standen. In Windeseile zu reagieren, das war ihre Stärke: Regine Lemke wusste bereits einen Tag nach der Flut, welche Buchhandlung in welchem Ausmaß betroffen war - und machte sich in den meisten Fällen selbst vor Ort ein Bild, um schnelle Unterstützung zu organisieren.

Seit der Gründung im Oktober 1990 hatte Regine Lemke die Geschäfte des Landesverbands SaSaThü geführt. 2014 verabschiedete sie sich in den Ruhestand und reichte den Stab an Nora Milenkovic weiter. Bei der Hauptversammlung 2016 wurde sie von den Kollegen zum Ehrenmitglied gekürt.

Nach ihrer Pensionierung betreute sie ab 2015 als Geschäftsführerin von Leipzig aus das Sozialwerk des deutschen Buchhandels, kümmerte sich um Notfälle, hatte immer ein offenes Ohr für die Schützlinge. Sie sei die "Seele des Hauses des Buches" in Leipzig gewesen (wo sie auch bis zuletzt die Gebäudeverwaltung betreute), so Buchhändlerin Ursula v. Bestenbostel (Nordenham), die in den vergangenen Jahren als Vorsitzende des Sozialwerks eng mit ihr zusammengearbeitet hat. Wenn Lemke über ihre "Schützlinge" sprach, wurde auch Außenstehenden klar: Bei ihr gab es keine "Fälle", bei ihr stand stets der Mensch im Vordergrund.    

Lemke engagierte sich außerdem für die Leseförderung: Sechs Jahre lang war sie Vorsitzende des Friedrich-Bödecker-Kreises Sachsen, den sie "mit ihrem Enthusiasmus, ihren Kontakten, ihrem Engagement und ihrer Liebe zur Literatur" maßgeblich mitgeprägt habe, wie es bei der Stabübergabe im Mai 2015 hieß.

Ein ausführlicher Nachruf erscheint kommende Woche in der Printausgabe des Börsenblatts.