Börsenverein: Regionalkonferenz in NRW zieht Fusionsbilanz nach fünf Jahren

"Wir haben etwas gewagt - und es hat sich gelohnt"

12. Mai 2017
von Börsenblatt
Vor fünf Jahren fusionierte der Landesverband Nordrhein-Westfalen mit dem Bundesverband des Börsenvereins in Frankfurt - Zeit für ein Resümee. Bei einer Regionalkonferenz in Frechen am 11. Mai blickten Mitglieder und Verantwortliche zurück, beschäftigten sich aber auch mit der Zukunft in NRW.

"Die Entscheidung war richtig, alle Ziele konnten erreicht werden": So lautet nach fünf Jahren das Fusionsfazit von Zwischenbuchhändler Stefan Könemann, damals Vorsitzender des Landesverbands NRW: "Das gilt für die Einsparungen beim Budget, für das Freischaufeln vom bürokratischen Ballast und für die größere Nähe zu den Mitgliedern." Auch die Gremiensitzungen in Frankfurt seien durch die damals nicht unumstrittene Umstrukturierung in NRW effektiver geworden.

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Als Entscheidung mit "Weitsicht" wertet ebenfalls der Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, Alexander Skipis, die Fusion vor fünf Jahren. "Bei dieser Entscheidung hat man sich von den Fakten leiten lassen." Das Regionalbüro in NRW habe seine Selbstständigkeit, seine Selbstverantwortung und das eigene Budget behalten. "Fachleute vor Ort pflegen weiterhin die Nähe zu den Mitgliedern – durch die Fusion konnten wir die Mitglieder aber bei der Beitragszahlung um 20 Prozent entlasten."

Die gewonnenen organisatorischen Freiräume würden mehr Zeit für Kreativität lassen, sagte Skipis und nannte die neue Aktionswoche in NRW, "Bücher bauen Brücken", als Beispiel. "Es ist wichtig, die Kräfte zu bündeln und Synergie zu schaffen. Wir stehen vor gigantischen Herausforderungen", so Skipis mit Blick auf die digitale Entwicklung, auf das Nachwuchsproblem im Buchhandel und auf die schwierigen politischen Rahmenbedingungen.

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Generationswechsel im Regionalbüro

Bei der Regionalkonferenz auf Gut Clarenhof in Frechen stellte Regionaldirektorin Gabriele Schink ihre Nachfolgerin Anja Bergmann vor. Sie wird das Regionalbüro ab November leiten, wenn Schink nach 17 Jahren im Düsseldorfer Büro in den Ruhestand gehen wird. Bergmann ist aktuell in Düsseldorf als Referentin für Bildung, Presse und Projekte tätig. Sie arbeitet seit zehn Jahren im Düsseldorfer Büro.

Mit dem Generationswechsel will sich das Regionalbüro in Düsseldorf auch besser für die Herausforderungen der Zukunft aufstellen. Das gilt nicht zuletzt für die Digitalisierung, bei der das Team die Mitglieder begleiten und unterstützen will. Dabei geht es beispielsweise um neue Kommunikationsmodelle oder Veranstaltungsformate. "Wir sollten überprüfen, ob wir den Mitgliedern noch das anbieten, was sie brauchen. Aktuell arbeiten wir an einem Strategiepapier für die kommenden fünf Jahre", sagte Bergmann.

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"Nicht nur den Stempel ausgetauscht"

Gabriele Schink blickte in Frechen ebenfalls auf die Umstrukturierung zurück: "Wir haben etwas gewagt und es hat sich gelohnt. Es war wichtig, den Mitgliedern zu vermitteln, dass nicht nur die Stempel ausgetauscht werden, sondern das es darum geht, inhaltlich neue Akzente zu setzen." Beim alten Landesverband habe es bei Administration, Controlling und Personalverwaltung viele Aufgaben für ein kleines Büro gegeben - die nun vom Bundesverband in Frankfurt übernommen würden.

Die Ergebnisse nach Einschätzung von Gabriele Schink: Ein deutlich höheres Qualitätsniveau beim Controlling und freie Zeitkorridore, die für die direkte Mitgliederbetreuung genutzt werden könnten und die Mitgliederbindung stärken würden. So finden jetzt zwölf bis 14 Regionaltreffen im Jahr statt (früher fünf bis sechs) und jährlich 120 Besuche bei Mitgliedern. Dabei werden auch Meinungsbilder eingeholt und Wünsche nach neuen Verbandsangeboten abgefragt. Aktuell gibt es in NRW 1077 Mitglieder.

Vorgestellt wurden in Frechen, neben einer Pricing-Studie von Bastei Lübbe (mehr dazu in BBL 3 / 2017), aktuelle Projekte in NRW wie "Bücher bauen Brücken". An der Aktionswoche zum heutigen jüdischen Leben in Deutschland beteiligen sich in 13 Städten 40 Buchhandlungen mit 45 Veranstaltungen. 70 Verlage unterstützen die Premiere, Auftakt ist am 18. Mai in Köln. Weitere Projekte des Regionalbüros sind beispielsweise der neue Verlagspreis NRW oder die Azubi-Schifffahrt am 17. September mit 20 Experten aus der Branche an Bord.

Unter dem Motto "Hochschalten – Vollgas!" wurde in Frechen zudem über "Branchensünden – Branchenchancen" diskutiert, mit Anette Philippen (DuMont Kalenderverlag), dem Landtagsabgeordneten René Schneider, Werner Schulte (Helmut Lingen Verlag) und mit Sara Willwerth von der Buchhandlung Weber in Erkrath. Der Abschlussvortrag von Berater Lars Schatilow beschäftigte sich mit dem digitalen Wandel in Unternehmen.