An den Messetagen sei es zu gezielten Provokationen, Sachbeschädigungen und tätlichen Übergriffen zwischen linken und rechten Gruppierungen gekommen, so die beiden Veranstalter weiter. Handgreiflichkeiten bei Veranstaltungen von Verlagen der Neuen Rechten habe die Polizei auflösen müssen.
"Die Frankfurter Buchmesse lebt von der Vielfalt der Meinungen und ist ein Ort des freien Dialogs", heißt es in der Mitteilung: "Das ist die unveränderliche Haltung der Frankfurter Buchmesse und des Börsenvereins."
Dass rechte Verlage mit Ständen auf der Buchmesse vertreten sind, hatte schon im Vorfeld der Messe für Schlagzeilen gesorgt. "Im Sinne der Meinungsfreiheit, die für uns nicht relativierbar ist, lassen wir diese Auftritte zu", so die Haltung des Börsenvereins, der zugleich dazu aufgerufen hatte, sich aktiv mit den Positionen der Verlage auseinanderzusetzen.
Beispielsweise hatte der Verband am Messemittwoch einen "Demo-Spaziergang" an den Stand des Antaios-Verlags veranstaltet (mehr dazu hier) und zu Podiumsdiskussionen rund um das Thema Meinungsfreiheit, Toleranz und Menschenrechte eingeladen.
Direkt am Messemittwoch wurde eine Debatte auf der Weltempfang-Bühne zum Thema "Der rechte Umgang – Umgang mit Rechts" mit lauten Zwischenrufen von rechts bedacht (mehr dazu hier). Rechte Verlage wiederum meldeten Sachbeschädigungen am Stand. Unter anderem hatte der Antaios Verlag beklagt, dass schon vor Messebeginn am Mittwoch ausgestellte Bücher beschädigt und unbrauchbar gemacht worden seien. Ein Standmitarbeiter zeigte auf Nachfrage des Börsenblatts einige der offenbar mit Zahnpasta beschmierten Bände. Opfer von Vandalismus wurden auch der Manuscriptum Verlag und der Verlag der Zeitschrift Tumult, die sich einen Stand teilen. Beide Verlage stehen in enger Verbindung zum Antaios Verlag. Wie ein Mitarbeiter von Manuscriptum auf Nachfrage erklärte, seien 80 Bücher in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag mit Rotwein übergossen und unbrauchbar gemacht worden. Die Polizei und der Staatsschutz seien vor Ort gewesen.
Am Rande einer Veranstaltung der neurechten Zeitung "Junge Freiheit" wurde Achim Bergmann, Verleger des Trikont Musikverlags, nach einem kritischen Kommentar durch einen Faustschlag verletzt, wie verschiedene Medien berichten.
Am Messesamstag hatte sich die Auseinandersetzung zwischen Anhängern und Gegnern der Neuen Rechten dann bei einer Buchpräsentation und einem Messebesuch von AfD-Politiker Björn Höcke am Antaios-Stand zugespitzt, bis die Polizei eingriff. Zuschauer am Stand skandierten "Jeder hasst die Antifa", auch von der Gegenseite kamen Rufe, Protestschilder wie "Ihr seid Nazis. Punkt." wurden hochgehalten. Bei späteren Handgreiflichkeiten wurde offenbar auch der Frankfurter Stadtverordnete Nico Wehnemann (Die Partei) angegriffen, wie unter anderem "Spiegel online" meldet.
Frankfurter Buchmesse abzulehnen.
Der Börsenverein sollte dazu noch eine klare und bessere Position beziehen.
Die Buchmesse dient allein dem Austausch und der Information zwischen
den Verlegern, Buchhändlern und den Lesern und ist vor allem eine
Plattform für die Neuerscheinungen der Bücher zum Herbst.
Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, der heute in der Paulskirche
verliehen wird, setzt Akzente des Friedens in der Welt und trägt somit auch
zur Völkerverständigung auf der Grundlage mit friedlichen Mitteln bei.
wann wurdest Du (resp. ein Vertreter von Dir) denn zum letzten Mal von Rechten zu einer Diskussionsrunde/Veranstaltungeingeladen, weil ihnen Dialog und Vielfalt der Meinungen wichtig ist?
Selten so eine Wischiwaschi-Erklärung zu einem so wichtigen Thema gehört.
Es erstaunt mich, dass Ihnen nicht klar war, dass Linksaktivisten diese Aufforderung wörtlich nehmen würden.