Buchauktionen

Frühjahrsauktion bei Ketterer Kunst Hamburg

27. April 2009
von Börsenblatt
Die Kataloge zur Frühjahrsauktion bei Ketterer Kunst Hamburg, die am 18. und 19. Mai stattfindet, sind erschienen. Die Auktion beinhaltet eine Neuerung: am zweiten Tag werden die Lots in einer "Stillen Auktion" angeboten.
In der Auktion 353 kommen Bücher, Manuskripte, Autografen, Dekorative Grafik sowie erstmals Maritime und Norddeutsche Kunst zum Aufruf. Von den insgesamt rund 1.700 Lots werden 107 ausgewählte Objekte aus allen Bereichen in einer Abendauktion am ersten Tag vorgelegt. Darunter etwa Maria Sibylla Merians Werke über die surinamischen und europäischen Insekten in der Amsterdamer Bernard-Ausgabe von 1730, Jacobus Magnis "Sophologium" (Straßburg) oder das "New Kreüterbuch" (Basel 1543) und "De historia stirpium commentarii" (Basel 1542) von Leonhart Fuchs. Aber auch eine "Schöne, stilvolle Bibliotheksleiter aus rötlich-gebeiztem und lackiertem Holz".

Eine Neuerung gibt es am Dienstag (19. Mai): Die Lots 1.000 bis 1.706 werden in einer "Stillen Auktion" angeboten, das heißt nicht im Saal mündlich ausgerufen. Hier sind nur schriftliche Gebote möglich (diese werden bei Zuschlag "nur so weit in Anspruch genommen, wie es die konkurrierenden Gebote erforderlich machen"). Das Spektrum umfasst – mit thematischen Überschneidungen zur 'normalen' Auktion – unter anderem die Bereiche Alte Naturwissenschaften, Geistes- und Gesellschaftswissenschaften, Buchwesen, Varia, Geografie, Dekorative Grafik, Literatur und illustrierte Bücher. Geschäftsführer Robert Ketterer sagt gegenüber boersenblatt.net zur neuen Auktionsform: "Wir haben das Konzept der 'Stillen Auktion' bei uns eingeführt um die traditionelle Auktion […] so kurzweilig und spannend wie möglich zu gestalten. Es ist uns sehr wichtig, alle für unsere Kunden interessanten Objekte anzunehmen und unseren Käufern den Service eines umfassenden Angebotes zu offerieren, auch wenn dies in manchen Fällen bedeutet, dass es keine Rendite gibt. Gleichzeitig möchten wir die Auktion 'Wertvolle Bücher' selbst nicht unnötig aufblasen und zu einer spannenden Veranstaltung machen."

"Da wir bei vielen Titeln festgestellt haben, dass sie häufig vorzugsweise schriftlich beboten werden," fährt Robert Ketterer fort, "erschien uns die Idee einer 'Stillen Auktion' als logische Konsequenz. Damit tragen wir zum einen dem Bietverhalten unserer Kunden Rechnung, entzerren die Auktion und sorgen für mehr Konzentration, was sich letztlich positiv auf die erzielten Preise auswirkt. Zum anderen geschieht dies nicht auf Kosten unserer Einlieferer, da wir weiterhin auch geringerwertige Objekte annehmen können. Und: Hinsichtlich der bibliographischen Recherche, der ausführlichen Katalogisierung, der Abbildungen und der Präsentation im Katalog werden alle Objekte gleich behandelt. Somit verspricht die 'Stille Auktion' viele Vorteile für alle Beteiligten."

Die gedruckten Kataloge sind gegen eine Schutzgebühr erhältlich. Eine Online-Version ist auf der Website des Auktionshauses zugänglich.