Buchmarkt Großbritannien

Mehr Umsatz online, weniger Sortimente

30. März 2015
von Börsenblatt
In Großbritannien sollen im vergangenen Jahr erstmals mehr Bücher online gekauft worden sein als stationär. Mit den erwartbaren Folgen: Die Zahl unabhängiger Sortimente sinkt weiter – auf rund 940.

Die Bookseller Association verliert an Volumen. 2013 rutschte die Zahl der unabhängigen Mitglieder zum ersten Mal unter die 1.000er-Hürde – und dabei bleibt es trotz einiger Neueröffnungen. Laut „Bookseller“ zählte der Verband Ende 2014 noch 939 Independents, nach 987 im Jahr zuvor.

Dem „Bookseller“ zufolge hat die Abwärtsspirale mehrere Gründe; das Fachmagazin nennt als Ursache u.a. den steigenden Kostendruck, die erhöhte Nachfrage nach digitalen Medien bei sinkendem Medien- und Zeitbudget der Leser – und der Wettbewerb mit Onlinehändlern wie Amazon.

Dass letzteres besonders schwer ins Gewicht fällt, zeigte bereits eine Analyse von Marktforscher Nielsen für das Jahr 2014: Nach Auswertung des Unternehmens wurden in Großbritannien im vergangenen Jahr erstmals mehr gedruckte Bücher online gekauft als im Laden – konkrete Daten dazu nennt Nielsen allerdings nichts. Insgesamt legten der britische Buchmarkt zu, um vier Prozent auf 2,2 Milliarden Pfund (inklusive E-Books).