Buchmessebesuch abgesagt

Der Iran kommt nicht nach Frankfurt

8. Oktober 2015
von Börsenblatt
Die Aussteller aus dem Iran werden in der kommenden Woche nicht zur Frankfurter Buchmesse reisen: Weil Salman Rushdie anwesend sein wird, hat das Kulturministerium den Besuch abgesagt. 

Unter dem Vorwand der Meinungsfreiheit sei eine in der islamischen Welt verhasste Persönlichkeit eingeladen worden, erklärt das Kulturministerium heute (im Original hier) – und ruft in der Erklärung zur Absage zugleich andere muslimische Länder zu einer Reaktion auf. Bereits gestern verschickte das Ministerium ein Protestschreiben.

Salman Rushdie soll, wie berichtet, an der Eröffnungspressekonferenz der Buchmesse teilnehmen. Gegen ihn hatte der iranische Revolutionsführer Ajatollah Chomeini 1989 wegen angeblich gotteslästerlicher Passagen im Roman "Satanische Verse" eine Fatwa mit Tötungsaufruf verhängt, die 2007 vom damaligen Präsidenten Ahmadinedjad für "immer gültig" erklärt wurde.

Der Frankfurter Buchmesse selbst liegt bislang noch keine offizielle Absage der iranischen Regierung vor.