Checkliste

Vom gedruckten Buch zum E-Book (Teil 3): Workflow

2. Juni 2010
von Börsenblatt
Verlage stehen vor der Aufgabe, den konventionellen Workflow so umzubauen, dass Print- und E-Book aus einem einzigen Datenbestand parallel produziert werden können. Wie geht das? Tipps von Verlagsberaterin Ursula Welsch.
  • Prüfen Sie, inwieweit Sie dabei XML als Datenauszeichnungsformat einsetzen können. Die verschiedenen E-Book-Formate – einschließlich der Apps – lassen sich deutlich besser und mit deutlich höherem Qualitätsstandard erstellen, wenn die Inhalte in sauberem XML vorliegen.
  • Insbesondere bei einer komplexen strukturellen Gestaltung der Inhalte ist es besser, bereits im Vorfeld der Printausgabe XML zu nutzen ("XML first"). Auch der Automatisierungsgrad in der Produktion liegt dann deutlich höher als bei anderen Vorgehensweisen und ist damit mittel- bis langfristig eindeutig der günstigere Weg – auch für die Printausgabe!
  • Daneben gibt es die sog. One-Stop-Produktion für Books im EPUB-Format, z.B. über die entsprechende Exportfunktion von Adobe InDesign. Die Qualität des Ergebnisses hängt jedoch komplett davon ab, wie gut die benötigten Strukturen und Abfolgen in den InDesign-Daten abgelegt bzw. typische Fehler wie z.B. harte Trennungen vermieden worden sind. 
Ob sich diese Export-Schnittstelle mit CS5 tatsächlich verbessern wird, ist noch offen.
  • Wenn aber z.B. ein E-Book als PDF ein völlig anderes Layout haben soll als die Printausgabe oder wenn das E-Book mit aktiven Verlinkungen ausgestattet sein soll oder wenn ein Mobipocket-Format entstehen soll, dann ist XML first definitiv günstiger.
  • Jedes neu erstellte E-Book muss gründlich getestet werden – ob alle Inhalte korrekt vorhanden sind, alle Verlinkungen funktionieren etc. Dies sollte keinesfalls alleine dem Dienstleister überlassen werden – denn nur der Verlag kennt die Inhalte genau und muss letztlich für die Qualität des E-Books einstehen.
  • Ist das E-Book fertig für den Vertrieb, müssen noch Metadaten bereit gestellt werden, wie z.B. die bibliografischen Angaben, das Cover in verschiedenen Formaten und Größen und die beschreibenden Werbetexte.