China

Herta Müller greift Londoner Buchmesse an

2. April 2012
von Börsenblatt
Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller und andere Schriftsteller werfen der Londoner Buchmesse vor, dass im Rahmen des China-Schwerpunktes keine regimekritischen Autoren aus China vertreten sind.
"Zur Londoner Buchmesse sind bisher nur Autorinnen und Autoren eingeladen, die dem chinesischen Regime genehm sind, aber keine der unabhängigen Stimmen. Aber die Werke der unabhängigen und ins Exil getriebenen Schriftsteller sind die andere Seite der chinesischen Literatur, die wir hier in der freien Welt nicht auch noch zensieren dürfen", schreiben die Autoren in einem offenen Brief. Sie wären besonders empört darüber, dass die Londoner Buchmesse mit Gapp kooperiere, jener staatlichen Institution, die für die Zensur in China zuständig sei.

Die Londoner Buchmesse (16. bis 18. April), mit dem Fokus China, solle im Programm die politische Verfolgung und Inhaftierung von Autoren und Menschenrechtlern thematisieren und chinesische Exilautoren zu Lesungen und Diskussionen einladen.

Unterschrieben haben den offenen Brief unter anderem die Nobelpreisträgerin Herta Müller, der chinesische Autor Liao Yiwu, die Vorsitzende des unabhängigen P.E.N. Chinas Tienchi Martin-Liao, Herbert Wiesner vom P.E.N.-Zentrum Deutschland und Ulrich Schreiber, Direktor des Internationalen Literaturfestivals Berlin.