Datenbank-Technologie für VLB umgestellt

Das neuentwickelte VLB ist gestartet

21. August 2015
von Börsenblatt
Knapp acht Millionen Produktdatensätze sind überführt worden: Nach einem mehrtägigen Aktualisierungs- und Bearbeitungsstopp hat die MVB das "Verzeichnis Lieferbarer Bücher VLB" auf eine neue technische Infrastruktur umgestellt. Durch das neue System kann das VLB sechsmal so viele Anfragen pro Sekunde parallel verarbeiten.

Dafür seien sämtliche Import-, Validierungs- und Exportprozesse, die Suchtechnologie sowie die Oberfläche der Webanwendung vlb.de, die DVD und die Schnittstelle REST-API neuentwickelt worden. Zudem können zusätzliche Mediendateiformate ins VLB hochgeladen werden. Nach Angaben der MVB steht den Verlagskunden ein neuer tagesaktueller Qualitätsreport zur Verfügung, der kostenlos Auskunft über den Status ihres Titelbestands nach den Kriterien des neuen Preismodells gibt.

"Nach der Umstellung auf die neue VLB-Infrastruktur kam es zu einigen technischen Anlaufschwierigkeiten, die bei einem Projekt dieser Größenordnung nicht vollständig zu vermeiden sind", erklärte Daniela Geyer, die als stellvertretende Leiterin im Produktmanagement der MVB das Projekt verantwortet. Durch enge Abstimmungen mit den Software-Anbietern und Branchenvertretern habe man schon kurzfristig Optimierungen vornehmen könnnen, so dass "das System mittlerweile sehr stabil" laufe.

Für die neue Infrastruktur sind 175.000 Zeilen Code programmiert und fast acht Millionen Produktdatensätze sowie die Nutzerprofile von mehr als 25.000 Kunden in das neue System überführt worden. "Für einen möglichst reibungslosen Betrieb haben wir mehr als 70 Server im Einsatz", sagte Geyer. "Im Vergleich zur bisherigen Version kann das VLB jetzt sechsmal so viele Anfragen pro Sekunde parallel verarbeiten. Gleichzeitig konnten wir die maximale Antwortzeit weiter verkürzen."

Buchhändler könnten auf hinterlegte Synonyme und Autokorrekturen zurückgreifen, die Suche bietet eine Vervollständigungsfunktion und toleriert Fehler bei der Eingabe. Durch die neue Web-Schnittstelle VLB-API sei das System auch für die automatisierte Einbindung in Drittsysteme optimiert. "Mit der neuen technischen Infrastruktur haben wir den Grundstein für den weiteren Ausbau zur Metadatenbank VLB+ gelegt", erklärt Michael Vogelbacher, Leiter Informationsdienste bei der MVB. "Noch in diesem Jahr folgen weitere Entwicklungen im VLB, unter anderem die Darstellung von Bundle-Produkten gemäß den geänderten gesetzlichen Vorgaben sowie eine verbesserte Filterfunktion innerhalb der Suchergebnisliste."