DBH

Streit um Arbeitsplätze bei Buch Habel spitzt sich zu

23. Juli 2015
von Börsenblatt
Dass die Verwaltungszentrale von Buch Habel in Darmstadt nach der Komplettübernahme durch die DBH keine Zukunft hat, ist seit Ende Oktober 2008 bekannt. Dennoch hofften die 23 Mitarbeiter bis zuletzt, dass die DBH eine für sie tragfähige Alternative finden würde.  Daraus wird nun offenbar nichts. Mittlerweile sind die Fronten verhärtet. Und ver.di fordert einen Sozialtarifvertrag.

Der Ende 2008 vorgelegte Sozialplan sei »alles andere als sozial«, meint verdi-Gewerkschaftssekretär Horst Gobrecht. Die DBH verhalte sich »äußerst knickrig«. Keines der bisherigen Gespräche hätte gefruchtet; auch im Hin und Her bei den parallel laufenden Kündigungsschutzklagen sieht Gobrecht »eine Verhöhnung der Leistungen und des Engagements der Mitarbeiter«, wie er sagt. In Absprache mit den Mitarbeitern schaltet die Gewerkschaft nun einen Gang höher und fordert einen Sozialtarifvertrag. Es gehe um »eine angemessene Abfindung«, so Gobrecht, um die »Gründung einer Beschäftigungsgesellschaft und die Schaffung eines Härtefonds für Beschäftigte in besonderen Notfällen.«  

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Verdi fordert aber nicht nur, die Gewerkschaft will auch aktiv werden – und kämpfen. Wie? »Wir wenden uns jetzt an die Öffentlichkeit, werden möglicherweise aber auch zu Warnstreiks aufrufen und vor der einen oder anderen Filiale demonstrieren«, erklärt Gobrecht.

Wie verhärtet die Fronten momentan sind, zeigt an Anruf in München. In der Zentrale von Hugendubel, innerhalb der DBH für Buch Habel zuständig, herrscht Unverständnis. »Wir können die Reaktionen nicht nachvollziehen«, so Hugendubel-Personalchef Thomas Nitz. »Die Abfindungen, die wir angeboten haben, sind fast so hoch wie im Fall von betriebsbedingten Kündigungen« – die aber nach Aussage von Nitz bewusst nicht gewollt waren. Außerdem hätte die DBH sämtliche Umzugs- und Maklerkosten gezahlt – wenn sich einer der 23 Mitarbeiter für einen Wechsel nach München entschieden hätte, so Nitz. Die aktuelle Situation: »Sechs Mitarbeiter haben die Abfindung akzeptiert und scheiden aus dem Unternehmen aus, umziehen will aber keiner.«  Der Umzug nach München sei eine unternehmerische Entscheidung. Und die werde nicht zurückgenommen.

Wer Recht hat und wer Recht bekommt? Um das zu klären soll nun ein Schlichter eingeschaltet werden. »Bis das Verfahren abgeschlossen ist, kann es Monate dauern«, sagt Nitz.