Deutscher Hörbuchpreis 2015

Beste Interpreten: Maria Koschny und Frederick Lau

3. März 2015
von Börsenblatt
Die ersten Gewinner des Deutschen Hörbuchpreises 2015 stehen fest: So werden etwa Maria Koschny als "Beste Interpretin" und Frederick Lau als "Bester Interpret" ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet am 11. März im WDR Funkhaus in Köln statt.

Der Preisträger in der Kategorie "Bestes Kinderhörbuch" wird am 5. Februar bekannt gegeben, teilt die Geschäftsstelle des Deutschen Hörbuchpreises mit.

Fest stehen bereits folgende Gewinner (nach Kategorien):

 

Beste Interpretin 

Maria Koschny gewinnt den Preis für ihre Lesung des Jugendbuches "Das Jahr, nachdem die Welt stehen blieb" (Oetinger Audio) von Clare Furniss. Koschnys "wandelbare und warme Stimme" begleite "den emotional schmerzhaften Prozess des belasteten Erwachsenwerdens" souverän und ohne jede Rührseligkeit, lobt die siebenköpfige Jury.

 

Bester Interpret

Der Schauspieler Frederick Lau für die Lesung von Verena Güntners Debütroman "Es bringen" (Roof Music). Dem sechzehnjährigen Protagonisten aus schwierigen Verhältnissen verleihe Lau "allein mit seiner Stimme eine beeindruckende Tiefe". In idealer Weise verschmelzen Interpret und Hauptperson, urteilt die Jury über Laus erstes Hörbuch: "Luis ist ein Bringer – und Frederick Lau ist es auch!" Es ist das erste Hörbuch von Frederick Lau.

 

Bestes Hörspiel

Hier geht der Preis an das Autorenkollektiv Rimini Protokoll für sein Hörspiel "Qualitätskontrolle oder warum ich die Räuspertaste nicht drücken werde!". In der bereits mehrfach prämierten WDR-Produktion gibt die querschnittgelähmte Maria-Cristina Hallwachs Auskunft über ihren Alltag als "Kopfmensch". Die "überzeugende poetische Stimmen- und Soundcollage" sei, so empfindet die Jury, ein "beglückender Diskurs über Menschenwürde, getragen von unbändiger Lebenslust".

 

Bestes Sachhörbuch

Roger Willemsen wird für "Das Hohe Haus. Ein Jahr im Parlament" (Roof Music) ausgeszeichnet − die Hörbuchversion seines kritischen Erfahrungsberichts. Der Autor zeige uns "auf ebenso unterhaltsame wie erschreckende Weise: Die Würde des Hohen Hauses ist antastbar!" Gegen die "durch Pluralität umgesetzte Banalität" sende Willemsen "feuilletonistisch pointiert" zarte Pfeile, stellen die Juroren anerkennend fest.

 

Beste Unterhaltung

In dieser neuen Kategorie setzte sich der Österreicher Wolf Haas mit der Lesung seines Krimis "Brennerova" (Hoffmann und Campe) durch. "Mit einprägsam unverwechselbarer Stimme" erzählt er Skurrilitäten aus der Schattenwelt des Wiener Rotlichtmilieus und beschere den Zuhörern "aberwitzige Einfälle" von "exemplarischer Kurzweil", so die Jury.

 

Beste verlegerische Leistung

Die Auszeichnung geht an Lübbe Audio. Das Musikfeature "Easy does it. CRO, die Maske und der ganze Rest" gewähre "mit viel Humor und Selbstironie" Einblick in die bemerkenswerte Erfolgsgeschichte des Rappers mit der Panda-Maske. Die Jury zeigt sich beeindruckt: "Unterhaltsam, uneitel, authentisch, mit vielen Interviews und jeder Menge Musik: Überkrass".

Preisverleihung am 11. März in Köln

Die Preisverleihung im WDR Funkhaus in Köln, moderiert von Götz Alsmann, eröffnet wie in den Vorjahren das internationale Literaturfest lit.COLOGNE. Die Veranstaltung wird live auf WDR 5, hr2-kultur, NDR Kultur und Antenne Saar sowie zeitversetzt ab 22.03 auf SWR2 übertragen. Das WDR Fernsehen zeigt die Verleihung am 14. März 2015 ab 23.45 Uhr.

Gemeinsam mit dem Deutschen Hörbuchpreis werden zwei Partnerauszeichnungen verliehen

  • Hörbuch des Jahres 2014 der hr2-Hörbuchbestenliste ist Dieter Wellershoffs Hörbuch "Ans Ende kommen" (Supposé), in dem der Autor über Altern und Sterben spricht.
  • Für den Publikumspreis HörKules der "Buchwerbung der Neun" kann unter www.hoerkules.de noch bis zum 15. Februar abgestimmt werden.

Mehr Informationen zum Deutschen Hörbuchpreis finden Sie unter www.deutscher-hoerbuchpreis.de.