Deutscher Videomarkt 1. Quartal 2015

Digital-Geschäft holt auf

11. Mai 2015
von Börsenblatt
Die deutsche Videobranche hat im ersten Quartal 2015 einen Gesamtumsatz von 377 Millionen Euro erzielt − zwei Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Insbesondere das digitale Geschäft konnte hingegen zulegen.

Dabei verzeichnete der Kaufmarktumsatz mit 303 Millionen Euro ein Minus von 2,3 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2014 (310 Mio. Euro). Der Verleihmarkt (ohne Abo-Angebote bzw. Subscriptional VoD) spielte 74 Millionen Euro ein, das waren 1,3 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (75 Mio. Euro). Dies zeigen laut Mitteilung des Bundesverbands Audiovisuelle Medien (bvv) die aktuellen Daten der GfK Panel Services Deutschland, die im Auftrag der Filmförderungsanstalt (FFA) erhoben werden.

Digital-Geschäft legt zu

Im Kaufmarkt sind die Umsätze mit physischen Bildtonträgern wie der DVD um 7 Prozent von 197 auf 184 Millionen Euro gesunken, während der Blu-ray-Umsatz um ein Plus von 1 Prozent von 95 auf 96 Euro verzeichnete. Der digitale Kaufmarkt (EST, Electronic Sell Through) kletterte um 29 Prozent von 18 auf 23 Millionen Euro Umsatz im ersten Quartal 2015. 

Das Digital-Geschäft war auch Verleihmarkt der Wachstumsmotor: Laut Erhebung konnten die Online-Vermietformate "TVoD" (Transactional VoD) den Umsatz im ersten Quartal 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 10 Prozent auf 26 Millionen Euro steigern.

Beim Verleih physischer Bildtonträger sei der Umsatz dagegen weiter zurückgegangen:

bei herkömmlichen DVDs: minus 5 Prozent (auf 35 Millionen Euro) und im Blu-ray-Verleih: minus 11 Prozent (auf 13 Millionen Euro).

Videotheken im Verleihmarkt führend

Herkömmliche Videotheken hatten im ersten Quartal 2015 mit 39 Millionen Euro Umsatz 53 Prozent weiterhin den größten Anteil am Verleihmarkt (74 Millionen Euro). Der Anteil des digitalen Verleihs nahm allerdings im Vergleich der beiden Quartale von 31 auf 35 Prozent zu (von 23 auf 26 Millionen Euro). Der Umsatz durch Internetbestellung und postalischen Versand physischer Bildtonträger trug 12 Prozent (9 Millionen Euro) bei.

DVD und Blu-ray weiter dominant

Damit fielen der Erhebung zufolge von Januar bis März 2015 insgesamt 13 Prozent oder 49 Millionen Euro des Gesamtumsatzes im deutschen Videomarkt auf digitale Kauf- und Leihangebote (1. Quartal 2014: 11 Prozent oder 42 Millionen Euro). Andererseits würden weiterhin etwa neun von zehn Euro (87 Prozent) durch physische Angebote (DVD, Blu-ray) generiert.

Triple für "Guardians Of The Galaxy" in den Charts

In den physischen Verkaufscharts des ersten Quartals belegte die Science-Fiction-Comic-Verfilmung "Guardians Of The Galaxy" den Spitzenplatz. Gefolgt von Disneys Animationsfilm "Die Eiskönigin − Völlig unverfroren" und Luc Bessons "Lucy" mit Scarlett Johansson in der Titelrolle. Auch im physischen Verleihmarkt lagen die "Guardians" an der Spitze, auf Platz 2 rangierte "Lucy", gefolgt vom Action-Thriller "The Equalizer" mit Denzel Washington an dritter Position. Beim digitalen Videomarkt ergab sich die gleiche Reihenfolge: "Guardians Of The Galaxy", vor "Lucy" und "The Equalizer".