Die Mayersche als Spielwarenhändler

"Teddy & Co."-Flächen in jeder Filiale

8. August 2018
von Tamara Weise
Die Mayersche gewinnt als Spielwarenhändler an Kontur: Kunden finden mittlerweile in allen 55 Häusern "Teddy & Co."-Flächen, zum Teil bis zu 1.000 Quadratmeter groß. Mit welchem Konzept das Unternehmen unterwegs ist – im Überblick.

Keine Buchhandlung, auch kein anderer Filialist, steckt so viel Energie in das Geschäft mit Spielwaren wie die Mayersche – dabei holt das Unternehmen einiges raus, schafft nach eigenen Angaben Jahr für Jahr zweistellige Zuwachsraten.

Der Umsatzanteil der Spielwaren liegt zwar noch unterhalb der Zehn-Prozent-Marke, aber wer weiß: Gerade hat die Mayersche weitere Flächen umgerüstet, so dass es jetzt in jedem der 55 Häuser ein entsprechendes Angebot gibt. An acht Standorten sogar ein großes – in Aachen, Bochum, Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Köln und Trier räumt der Filialist dem Segment zwischen 200 bis 1.000 Quadratmeter ein.

Monika Kloss, die die Spielwarenaktivitäten zentral steuert, berichtet: "In vielen Städten  ist die Mayersche heute oftmals nicht nur die größte Buchhandlung, sondern auch der größte Spielwarenanbieter am Ort – viele Spielwarenhändler haben sich aus den Top-Innenstadtlagen zurückgezogen." Auf welche Faktoren es ihr zufolge ankommt, damit es auf diesem Kurs weitergehen kann:  

Tradition.
Als die Mayersche 2012 die 1895 gegründete Aachener Firma Spielwaren Förster − Teddy & Co. in ihr Unternehmen integrierte, sicherte sie sich auch das Know-how des Familienbetriebs – Monika Kloss und ihr Mann hatten ihn in vierter Generation geleitet, sie selbst wurde Einkaufschefin von Teddy & Co. Das habe gewisse Vorteile: "Wir bewegen uns als Spielwarenleute im Buchhandel, nicht umgekehrt."

Markenwelt.
Das Spielwarensortiment wird unter der Marke "Teddy & Co" gebündelt, Vertrieb und Marketing sind darauf abgestimmt. Kloss findet: "Unser Teddy als Marke ist einzigartig. Er vermittelt Emotionen, was gerade in Bezug auf Spielwaren absolut wesentlich ist, aber auch unsere Spielwarentradition und damit Erfahrung und Kompetenz. Er wird vom Kunden als sehr sympathisch wahrgenommen." 

Profil.
Auf den kleinen Flächen konzentriert sich die Mayersche in der Regel auf die Spielebestseller und Top-Trendartikel; aktuell gehört dazu unter anderem Intelligente Knete. Je mehr Platz da ist, umso breiter wird das Angebot – und das wird sehr bewusst ausgewählt: "Passend zu unserer Zielgruppe sehen wir uns eher auf der edukativen Seite", erklärt die Einkäuferin. Am besten verkaufen sich Spiele, Spielwaren, die Buchthemen transportieren und Trendartikel. Auch Nischenprodukte haben eine große Bedeutung. Kloss ist überzeugt: "Unsere Kunden mögen einzigartige Produkte mit hohem Spielwert, die sie nicht überall finden." 

Einkauf.
Damit sie am Markt das Passende finden, nutzen Kloss und ihr Team Mailings von Herstellern und Fachzeitschriften, zudem beobachten sie den Wettbewerb, besuchen Messen und halten intern Kontakt zu den Einkäufern für Bücher und Geschenkartikel. Kloss: "Dass wir uns so gut ergänzen können, ist eine unsere Stärken."

Preisgestaltung.
Als zentraler Faktor gilt zudem ein ausgewogenes und faires Preis-Leistungsverhältnis. Dafür betrachtet die Mayersche aber nicht nur den Wettbewerb, sondern den gesamten Markt, und das standortgenau.

Präsentation.
Spielwaren werden meist neben der Kinder- und Jugendbuchabteilung platziert – weil hier die Synergieeffekte am stärksten sind. Auch hier zeigt sich: So, wie die Mayersche es umsetzt, lässt sich dieses Fachhandelskonzept kaum kopieren.