Die Sonntagsfrage

"Dritter Anlauf von HörbuchFM – warum klappt es diesmal, Herr Pobot?"

22. August 2016
von Börsenblatt
Nach zwei Anläufen geht das Online-Radio HörbuchFM 2017 wieder auf Sendung. Anders als früher soll es auf HörbuchFM extrem lange Hörproben (30 bis 120 Minuten) und ganze Hörspiel-Folgen geben. Warum das funktioniert, erklärt der neue Betreiber Sebastian Pobot, Inhaber des Maritim Verlags.  

Der Fokus liegt in Zukunft darauf, potenzielle Hörer für Hörbücher und Hörspiele zu begeistern. Wir bekommen immer öfter mit, dass sich Hörbuch-Begeisterte damit schwer tun, geeignete Inhalte für sich zu finden und sich über neue Hörbücher zu informieren. Technisch ist es inzwischen so einfach (und günstig)  wie nie, an Inhalte zu kommen – nämlich durch Streaming. Allerdings wird man zugleich - allein durch die Anzahl an neuen Veröffentlichung - jede Woche regelrecht "überfahren". Das will Hörbuch FM ändern.

Wir wollen als verlässlicher "Guide" durch den immer größer werdenden Audio-Jungle funktionieren. Dafür soll HörbuchFM soll in Zukunft mehr "Marke" für die Selektion guter Inhalte werden, als "nur" Sender wie bisher. Außerdem prüfen wir eine Kauf-/Streamoption direkt aus der App bzw. der Homepage heraus. Denn wir wollen versuchen, HörbuchFM durch eine klare und aktuelle Präsenz im Web und als App zu präsentieren, aber auch durch ausgewählten und sogar exklusiven Audio-Content. 

Wie die Verlage reagieren? Bisher sehr positiv. Wir haben Interessenten aus vielen großen, ebenso wie aus kleineren Hörbuchverlagen, z.B. von Audible, Argon, Lübbe Audio, Hörverlag, Random House, Hörbuch Hamburg, Audio Media und vielen mehr. Maritim ist natürlich sowieso dabei.

Der Vorteil und zugleich Unterschied zu den bisherigen HörbuchFM-Ansätzen ist, dass ich mit Maritim selbst eine sehr große Menge an gutem Content besitze und dieser nicht extern eingekauft werden muss. Bei Maritim erscheinen Serien wie z.B. Captain Future, Batman, Star Trek, Sherlock Holmes, Offenbarung 23, Jules Verne, Oscar Wilde und Mycroft Holmes.

Natürlich wird nicht alles sofort „verschenkt", aber eine Folge einer erfolgreichen Serie kann vielleicht Appetit auf alle weiteren machen. HörbuchFM ist also nicht darauf angewiesen, von der ersten Sekunde an, profitabel zu sein. Es soll als wichtige Informationsquelle für die Fans dienen und hoffentlich eine gute und erfolgreiche Werbemöglichkeit für Maritim-Inhalte und alle beteiligten Verlage sein. Wir sehen HörbuchFM als Experiment, dem wir eine Chance geben wollen. Im Erfolgsfall, aber eben erst als zweiten Schritt, kann man über den Verkauf von Werbezeiten für Hörbücher und Hörspiele nachdenken – muss man aber nicht.