Michael Walter: Die ersten 270 Tage mit der Versandbibliothek waren vor allem eines: überraschend. Die Anonymität im Internet wird von Viellesern offenbar nicht gesucht. Zahllose Telefonate, E-Mails und sogar Briefwechsel, die ich mit Kunden geführt habe, zeigen, wie wichtig das Gespräch ist. Die virtuelle Ladentheke bedeutet also nicht, sprachlos Bücher zu verleihen. Es hinterlässt ein komisches Gefühl, seine Kunden nie gesehen zu haben und doch genau zu wissen, was ihre Vorlieben sind und womit sie einen Großteil ihrer Freizeit füllen.
Wichtig sind die Lesewünsche der Leserinnen und Leser, nicht die Bestsellerlisten. So kam ich über Anregungen an Buchtitel, auf die ich sonst nie gestoßen wäre. Und damit ergaben sich unerwartet gute Impulse. Das ist mir auch die liebste Rückmeldung. Bei onleihn-buch.de geht es nicht nur um den Profit, im Vordergrund steht der persönliche Gewinn.