Druckindustrie

Die Druckerei C.H.Beck will neu investieren – und ihre Personalkosten senken

5. Mai 2011
von Börsenblatt
Die zur Beck-Gruppe gehörende Druckerei in Nördlingen verordnet sich ein Restrukturierungsprogramm. Um im Wettbewerb bestehen zu können, will das Unternehmen unter anderem seine Lohnkosten senken. 

Vor dem Hintergrund der nachhaltig schwierigen Wettbewerbssituation in der Druckindustrie sei das Management der Druckerei C.H. Beck zu strukturellen Veränderungen gezwungen, heißt es. Die Geschäftsleitung habe daher in Zusammenarbeit mit der Hamburger Unternehmensberatung Apenberg + Partner ein Maßnahmenpaket zur Zukunftssicherung entwickelt. 

Und das enthält:

  • Das Unternehmen steigt nach eigener Aussage zum 29. April aus der Tarifbindung aus. "Mit dieser Maßnahme haben wir die Möglichkeit, mit unseren Wettbewerbern gleichzuziehen, die den Drucktarif schon vor Jahren verlassen haben", so Hans Höhn, verantwortlicher Druckereileiter. In den kommenden Tagen würde mit der Belegschaft unter anderem über die Einführung der 40-Stunden-Woche gesprochen werden. 
     
  • Um die Lohnstückkosten zu reduzieren und einen Personalabbau zu verhindern, sollen die Mitarbeiter unter anderem einer Erhöhung der Arbeitszeit ohne Lohnausgleich zustimmen.
  • Zugleich würde ein Betrag in zweistelliger Millionenhöhe ins Unternehmen investiert.


Die 330 Mitarbeiter der Druckerei wurden gestern über die Pläne der Geschäftsleitung informiert – eine Reaktion von ihrer Seite steht noch aus. Der Appell von Hans-Dieter Beck, Verleger und Gesellschafter der Druckerei: "Wenn es gelingt, mit unseren Mitarbeitern eine wettbewerbsfähige Personalkostenstruktur und eine weitere Flexibilisierung der Arbeitszeiten zu vereinbaren, schafft dies die Voraussetzungen für umfangreiche Investitionen zur nachhaltigen Sicherung des Standortes in Nördlingen."