E-Book-Preise

Macmillan setzt sich im Preiskampf mit Amazon durch

1. Februar 2010
von Börsenblatt
Nach einer harschen Auseinandersetzung, in deren Verlauf Amazon die Print- und Kindle-Titel von Macmillan vorübergehend aus seinem Shop entfernt hat, gibt der Online-Händler der Forderung nach höheren Preisen für Macmillan-E-Books nach. Wie die »New York Times« berichtet, wird Macmillan seine E-Books zu Preisen zwischen 12,99 Dollar und 14,99 Dollar anbieten – drei bis fünf Dollar höher als die von Amazon gesetzte Preisobergrenze von 9,99 Dollar (rund 7,20 Euro).

In einer am Sonntag auf der eigenen Website veröffentlichten Stellungnahme erklärte Amazon, die vorübergehende Herausnahme der Macmillan-Titel sei Ausdruck einer ernsten Meinungsverschiedenheit. Letztlich bliebe Amazon nichts anderes übrig als "zu kapitulieren", weil Macmillan (ein Holtzbrinck-Unternehmen) ein Monopol über seine eigenen Titel habe. Amazon werde die Titel von Macmillan daher auch zu Preisen anbieten, die "unnötig hoch" seien. Am heutigen Montag waren Macmillan-Titel auf Amazon.com nach wie vor nicht direkt  bei Amazon, sondern nur über Drittanbieter zu beziehen.

In den vergangenen Wochen hatte es bereits mehrfach Streit um die Niedrigpreispolitik von Amazon gegeben. So hatte etwa der Verlag Simon & Schuster erklärt, seine Novitäten nur noch mit Verzögerung als E-Book herausbringen zu wollen, solange Amazon die entsprechenden Kindle-Titel für maximal 9,99 Dollar oder sogar nur 7,99 Dollar anbiete.

Macmillan liegt mit seiner konsequenten Preispolitik auf der Linie von Apple, das Belletristik- und Sachbuchtitel für das iPad zu Preisen von 12,99 Dollar bis 14,99 Dollar anbieten will. Apple verhandelt derzeit mit fünf amerikanischen Verlagsgruppen: Hachette Book Group USA, Penguin, HarperCollins, Simon & Schuster und Macmillan.